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Der Regisseur Uwe Eric Laufenberg vor dem Festspielhaus in Bayreuth.

© Britta Schultejans/ dpa

"Parsifal"-Regisseur Laufenberg: Nach Bayreuth: Uwe Eric Laufenberg kritisiert seine Kritiker

Uwe Eric Laufenberg, Regisseur des Bayreuther "Parsifal", greift das deutschsprachige Feuilleton an. In einem offenen Brief wirft er den Kritikern Engstirnigkeit vor und dass sie außer Regietheater nichts gelten lassen.

Uwe Eric Laufenberg, Regisseur der „Parsifal“-Neuinszenierung in Bayreuth, hat sich kritisch über seine Kritiker und deren „Voreingenommenheit“ geäußert. Auf dem Theater- und Konzertkritikportal nachtkritik.de veröffentlichte er eine „Antwort an die Schnellvernichter“, in der er nach einem kurzen Lob der Meinungsfreiheit dem deutschsprachigen Feuilleton vorwirft, sich anders als die angelsächsische Kritik in „ein geschlossenes System" begeben zu haben. Dieses lasse „die unvoreingenommene Betrachtung eines Theater- oder Opernabends nicht mehr zu“, da das Mantra des Systems laute: „Fidelio kann überall spielen, nur nicht im Gefängnis“.

Das eigentliche Stück dürfe dabei nur Anlass sein, nicht eigentlich vorkommen – was wiederum selber ein Gefängnis sei. Sein größtes Bedürfnis sei es, daraus auszubrechen. Damit positioniert sich Laufenberg, der auf die keineswegs vernichtende Kritik seines „Parsifal“ in den deutschsprachigen Zeitungen nicht näher eingeht, seinerseits kritisch zum Regietheater, ohne den Begriff in seiner Polemik zu verwenden. Auf alles andere werde „mit Panik und übelsten Beleidigungen draufgehauen“. So gelte etwa das Stadttheater „als Etikett des Billigen und Gewöhnlichen“.

Laufenberg über Frank Castorf: "Langweilt inzwischen"

In einem kurzen Rückblick lässt der Intendant des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden dann die Nachkriegszeit Revue passieren, die in Bayreuth und anderswo die NS-Vergangenheit entrümpelte und verdrängte. Bis Patrice Chereau 1976 in Bayreuth den "Ring" ganz neu interpretierte - Laufenberg erinnert daran, dass auch Chereaus Inszenierung zunächst nur verrissen wurde, bevor sie als Jahrhundert-Inszenierung gefeiert wurde. Laufenberg teilt auch selber aus und mokiert sich über die Regiekollegen Stefan Herheim („historische Puppenspiel-Taschentricks") und Frank Castorf („langweilt inzwischen" ). Es ist nicht das erste Mal, dass der Regisseur auf seine Kritiker reagiert, er tat dies bereits 2015 nach seiner Wiesbadener „Otello“-Inszenierung mit einem offenen Brief. Tsp

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