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Partyhopping: So feiert man Nicht-Ereignisse

Filmfestspiele extrem: Erst eine Party für die neue Folgen einer RTL-Action-Serie, dann Sause für die Darsteller eines neuen Spielfilms aus deutscher Produktion.

Na, wenn das nix ist: Im Berlinale-Palast läuft ein Film nach dem anderen, aber eine "Weltpremiere" gibt's nur am Hackeschen Markt - dem Privatfernsehen sei Dank. Im Kino in den Hackeschen Höfen lief erst eine und dann noch eine Episode der neuen Staffel von  „Alarm für Cobra 11 – Die Autobahnpolizei“ über die Leinwand. Was die Action-Premiere mit der Berlinale zu tun hat? Schlichtweg gar nichts. Es gab nur mal wieder eine Gelegenheit zum Sehen und Gesehn werden. Dankbar quittierten die Darsteller Erdogan Atalay, Tom Beck, Katja Woywood und das Produktionsteam den Szenenapplaus des Publikums, wenn sich wieder mal ein Auto beim Crash in alle Einzelteile zerlegte. Vielsagend auch die Gästeliste des Krawumm-Events: die Dritt(!)plazierte der vorigen „DSDS“-Staffel war da. Wer sich nicht erinnert - die Frau heißt Linda Teodosiu. Die Sängerin brachte ihren Papa mit zur Premiere, denn schließlich hatte sie eine kleine Gastrolle zu begießen.

Im Grandhotel Esplanade wurde ebenfalls ein Nicht-Berlinale-Event gefeiert. Auch wenn sich hier Stars aus "Das Boot" wie Ralf Richter, Heinz Hoenig und Claude Oliver Rudolph wiedervereinigten, so ging's bei der Sause um den Streifen "Kopf oder Zahl". Laut Presseankündigung handelt er von "24 Stunden im Leben einer Handvoll Menschen, die unterschiedlicher nicht sein können". Ah, ja. Am Abend der Premiere für die Darsteller waren jedenfalls alle gleich und hockten in lässiger Runde mit Freunden, Kollegen und Gästen zusammen oder wippten bei Partyhits im geräumigen Hotelsaal mit. Ausstaffiert war das ganz mit Promiluder-Darstellern, echten und falschen Rappern, die im protzigen Pimp-Stil mit „Bling-Bling“-Gebissen herumliefen, den sogenannten „Grills“. Das sind diamantene Zahnüberzüge –  wenigstens ein bisschen Glitzer. Ruhrpott-Raubein Ralf Richter wurde das irgendwann zu blöd und ging ins Bett. Glücklicherweise stand das im Hotelzeimmer nur ein paar Stockwerke höher.

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