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Kultur: Patricia Kaas

Diese Woche auf Platz 73 mit: „Toute La Musique – The Best Of“

Wer sind wir? Wohin gehen wir? Was ist deutsch? Fragen, die in diesen Tagen häufig formuliert werden. Eine beliebte Antwort lautet: Schon die Fragen sind deutsch genug. Aber hinter ihnen steht das Bedürfnis, endlich mal wieder ein klitzekleines bisschen stolz zu sein. Den Stolz, wenngleich eine eher unzeitgemäße Regung, will man nicht länger den Rechten überlassen.

Was würde wohl Patricia Kaas auf solche Fragen antworten? Sie spielt zwar in der internationalen Oberliga. Doch ihr Elternhaus stand in Forbach, einem kleinen französischen Dorf in Elsass-Lothringen, einen Steinwurf von der deutschen Grenze entfernt. Zu Hause sprach sie das Saarbrücker Platt der Mutter und das Französisch des Vaters. Ihre ersten Auftritte hatte sie in der „Rumpelkammer“ in Saarbrücken. Aber berühmt wurde sie in Frankreich, als Gérard Depardieu sie entdeckte. 2003 erhielt sie das Bundesverdienstkreuz für Verdienste um die deutsch-französische Verständigung.

„Où sont les hommes?“ ruft sie in einem ihrer Lieder. Und sucht „Männer, die eine bessere Zukunft wagen, die für ihre Träume kämpfen“. „Sexe fort“, der Titel ihres letzten Albums, bedeutet aber nicht: ganz doll Liebe machen. Sondern: „Das starke Geschlecht“. Damit hat Patricia Kaas vermutlich ihr eigenes gemeint. Ihr Bühnen-Temperament ist auch nach zwei Jahrzehnten Karriere so legendär wie ungebrochen. Jetzt hat sie gleich zwei neue Männer gefunden. Wenn auch nicht für ein Tête à Tête oder gar eine Ménage à trois. Da dürften Peter Plate und Ulf Leo Sommer, das Produzenten- Team von Rosenstolz, nicht die richtige Adresse sein. Die drei haben eine Ballade aufgenommen: „Das Herz eines Kämpfers“. Die singt Patricia Kaas selbstredend in perfektem Deutsch.

Ralph Geisenhanslüke

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