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PAUKEN & Trompeten: Das Handy des Dirigenten

Natürlich gibt es Störungen im Konzert. Menschen husten, Saiten reißen, Dirigierstöcke fliegen durch die Luft, aber meist wird weitergespielt.

Natürlich gibt es Störungen im Konzert. Menschen husten, Saiten reißen, Dirigierstöcke fliegen durch die Luft, aber meist wird weitergespielt. Heutzutage klingeln meist Handys, dann wird allerdings nicht immer weitergespielt, sondern gemuckt, gedroht oder sogar abgebrochen. Vor einiger Zeit soll sich ein Künstler über Störungen aus dem Publikum derart erregt haben, dass er nach der Pause um Entschuldigung bitten musste. Die Deutsche Oper sieht dem Problem nun ins Auge und bietet am Mittwoch nach dem Vorbild der Kölner Philharmonie Konzerte für Babys an, die wohl produktivsten unter allen Störern. Glücklicherweise gibt es beruhigende Cello- und Kontrabassmusik, nicht auszudenken, was passierte, wenn Becken und Piccoloflöte im Fortissimo zu hören wären. Jedenfalls habe ich es erlebt, dass das Telefon eines berühmten Dirigenten klingelte, es geschah jedoch nicht beim Konzert, sondern bei einer Podiumsdiskussion, und Kurt Masur fuhr auch nicht sofort hektisch in alle Taschen, sondern ging in aller Ruhe ans Telefon und begrüßte seine Tochter, „ich sitze gerade auf einer Podiumsdiskussion“: Das ist wahre Gelassenheit.

Derselbe Kurt Masur hat nun die Schirmherrschaft übernommen für den Felix Mendelssohn Bartholdy Hochschulwettbewerb der Universität der Künste, der nach den besten Studenten deutscher Musikhochschulen im Fach Cello, Schlagzeug und Bläserkammermusik sucht. Preise werden auch im Fach „Komposition“ ausgelobt; am Samstag führen Musiker der Internationalen Ensemble Modern Akademie die prämierten Stücke auf.

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