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PAUKEN & Trompeten: Meisters Lehrjahre

Was sich Cornelius Meister wohl denken wird, wenn er am Donnerstagabend auf die Bühne der Deutschen Oper schaut? Vermutlich gar nichts, denn mit dem Dirigieren wird er genug zu tun haben.

Was sich Cornelius Meister wohl denken wird, wenn er am Donnerstagabend auf die Bühne der Deutschen Oper schaut? Vermutlich gar nichts, denn mit dem Dirigieren wird er genug zu tun haben. Grund, ins Grübeln zu verfallen, hätte der Senkrechtstarter unter Deutschlands Jungdirigenten allerdings. Als Götz Friedrichs Inszenierung von Mozarts „Hochzeit des Figaro“ in den Bühnenbildern des ebenfalls längst verstorbenen Herbert Wernicke im Dezember 1978 ihre Premiere feierte, war Meister schließlich noch nicht einmal geplant. Dass der Dirigent jünger ist als die Inszenierung, gehört zu den Absurditäten, die einen am Sinn des ganzen Klassikbetriebs zweifeln lassen. Kann man wirklich erwarten, dass unter solchen Umständen ein lebendiges Musiktheater zustande kommt (noch einmal am 15. u. 20.11.)? Nun gut, nicht zuletzt mit seinen lebendigen Mozart-Interpretationen hat Meister als jüngster deutscher Generalmusikdirektor in Heidelberg in den vergangenen Jahren nachhaltig auf sich aufmerksam gemacht. Und wer nicht an Wunder glaubt, geht besser gar nicht erst in die Oper.

Jörg Königsdorf

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