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PAUKEN & Trompeten: Say yes!

Fazil Sayist ein Musiker, wie ihn sich Klassikmanager wünschen. Er kann nicht nur großartig Beethoven und Mozart spielen, jazzen, improvisieren und komponieren, sondern spricht darüber hinaus als Türke auch noch eine Zielgruppe an, die eher selten den Weg in die Konzertsäle findet.

Fazil Say

ist ein Musiker, wie ihn sich Klassikmanager wünschen. Er kann nicht nur großartig Beethoven und Mozart spielen, jazzen, improvisieren und komponieren, sondern spricht darüber hinaus als Türke auch noch eine Zielgruppe an, die eher selten den Weg in die Konzertsäle findet. Dass Äußerungen wie Says abfälliges Urteil über den Arabesque-Pop in der Türkei immer wieder für Aufregung sorgen, unterstreicht seinen Status als bekanntester türkischer Klassik-Künstler noch. Say ist damit so etwas wie die Galionsfigur der europa-orientierten türkischen Intellektuellenszene geworden. Kein Wunder also, dass sich die Konzerthäuser um den 40-Jährigen reißen: Gerade hat Say mit der Uraufführung seiner Istanbul-Sinfonie eine fünfjährigen Residency in Dortmund beendet, jetzt zeigt er eine ganze Spielzeit lang seine Vielseitigkeit im Berliner Konzerthaus.

14 Mal wird er im Lauf der Saison am Gendarmenmarkt auftreten. Doch das scheint nicht zu reichen, um zu zeigen, was er alles drauf hat: Ein Bläserquintett will er für die Musiker des Konzerthausorchesters schreiben, sein Violinkonzert mit dem malerischen Titel „1001 Nächte im Harem“ mit dem Orchester aufführen, Kammermusik mit seiner Lieblingsduopartnerin, der fantastischen Geigerin Patricia Kopatchinskaja machen, und und und ... Daneben wird er natürlich auch mit einem Klavierabend und als Solist in den Programmen des Konzerthausorchesters in Erscheinung treten. So wie von kommenden Freitag bis Sonntag, wenn er seine Residency mit Gershwins unverwüstlicher „Rhapsody in blue“ eröffnet. So ist es zumindest geplant. Aber man weiß ja nie, was passiert, wenn man einen wie Fazil Say ans Klavier setzt.

Jörg Königsdorf

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