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Radiohead-Frontman Thom Yorke.

© Britta Pedersen/dpa

Plagiatsstreit: Radiohead verklagen Lana Del Rey

Radiohead gehen juristisch gegen Lana Del Rey vor. Die US-Sängerin soll den Hit "Creep" der britischen Band kopiert haben.

Man könnte es für ein Spiel halten, mit dem sich Musiker und Komponisten die Zeit vertreiben: Erkennen Sie die Melodie? Nur, dass es dabei nicht um Spielgeld geht, sondern um höhere Summen in harter Währung

Diesmal verklagt die britische Band Radiohead Lana Del Rey. Der Vorwurf: Die amerikanische Sängerin habe den Hit „Creep“ aus dem Jahr 1992 für ihren aktuellen Song „Get Free“ kopiert.

Das Boulevardblatt „Sun“ schrieb, beide Parteien wären bemüht, sich außergerichtlich zu einigen. Diese Bemühungen sind offenbar beendet. „Obwohl mein Lied nicht von ,Creep‘ inspiriert war, glauben Radiohead, dass ihnen 100 Prozent der Veröffentlichung gehören. Ich habe ihnen bis zu 40 Prozent angeboten, aber ihre Anwälte waren unerbittlich. Also verhandeln wir vor Gericht“, teilte Del Rey per Twitter mit.

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„I wish I was special“, singt Thom Yorke mit barmender Stimme in „Creep“ und, etwas später: „I want to have control“. Es geht um Liebe und das Verrücktwerden. Die Gesangslinie und die Akkordfolge von „Get Free“, das 2017 auf Lana Del Reys Album „Lust For Life“ erschien, erinnern tatsächlich stark an „Creep“. Allerdings kommt die Befreiungshymne der kalifornischen Diva erhabener daher, mit Filmmusikgitarren, Mövengeschrei und, wie bei der Verlangsamungs-Virtuosin üblich, viel Hall. „Sometimes it feels like I’ve got a war in my mind“, haucht sie tranig-schön. Doch spätestens wenn im Refrain ein pluckernder Beat einsetzt, hebt sich die Verdunklung, von der Angst und Wut von „Creep“ ist beinahe nichts mehr zu spüren. Hundert Prozent Radiohead? Hundert Prozent retro, Sehnsucht nach dem Glanz von Hollywood und den Sixties.

Auch "Creep" hat Ähnlichkeiten mit einem anderen Song

Pop schert sich wenig um Urheberrechte, es ist eine Kunst der Wieder- und Weiterverwertung. Kurioserweise standen Radiohead selbst im Verdacht, sich für „Creep“ kreativ bei der Schöpfung eines Vorgängers bedient zu haben. Die Ähnlichkeiten mit der Gitarren- und Geigenballade „The Air That I Breathe“ des britischen Sängers Albert Hammond sind frappant, vor allem in Strophe und Melodie. Band und Sänger regelten den Fall außergerichtlich, inzwischen werden Albert Hammond und sein Mitkomponist Mike Hazlewood als Co-Autoren genannt. Manche Hits wirken wie Zombies, sie sind unsterblich. Ziemlich creepy. Gruselig.

Hören Sie hier die beiden Songs im Vergleich:

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