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Kultur: Polarisiert

Kritik an Sarrazin-Aktion der Berlin Biennale.

Nachdem das Künstlerhaus Bethanien es bereits abgelehnt hatte, an einer Aktion des tschechischen Künstlers Martin Zet unter dem Titel „Deutschland schafft es ab“ im Vorfeld der Berlin Biennale teilzunehmen, zieht sich auch die ifa-Galerie zurück. Der 1959 geborene Zet hatte dazu aufgerufen, Exemplare des ThiloSarrazin-Buchs „Deutschland schafft sich ab“ an Sammelstellen abzugeben, um daraus für die Biennale im April eine Installation zu schaffen (Tsp. vom 13. 1.). Die Anspielung auf die Bücherverbrennungen der Nazis ist offensichtlich intendiert. Aufgerüttelt durch kritische Wortmeldungen erklärte das Institut für Auslandsbeziehungen nun: „Die Aktion von Martin Zet ist für das Institut für Auslandsbeziehungen vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte in seiner Form und Umsetzung nicht akzeptabel.“

Auch das Haus der Kulturen als eine der nunmehr elf Sammelstellen in Berlin geht auf Abstand. Intendant Bernd W. Scherer erwartet von Zet „konzeptionelle Klärung“, nachdem dessen Aufruf zu Scherers Erstaunen zur „Polarisierung“ führte: „Der Rassismus, der in Deutschland fortbesteht und den wir in Thilo Sarrazins Buch feststellen, wird vom Haus der Kulturen der Welt durch engagierte Auseinandersetzung verhandelt und bekämpft, nicht aber durch diese Form der Polarisierung.“ Seine Teilnahme hat das HKW vorerst jedoch nicht abgesagt. Tsp

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