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Kultur: Politik und Arbeitsmarkt: Was mehr kostet - Lohnzurückhaltung oder nicht, das ist die Frage

Die Gewerkschaften haben am Dienstag noch einmal Forderungen zurückgewiesen, dass sie durch Zurückhaltung bei der kommenden Lohnrunde zur Beschäftigungssicherung beitragen sollen. Diese Forderung erheben die Arbeitgeber und viele Wirtschaftsforschungsinstitute.

Die Gewerkschaften haben am Dienstag noch einmal Forderungen zurückgewiesen, dass sie durch Zurückhaltung bei der kommenden Lohnrunde zur Beschäftigungssicherung beitragen sollen. Diese Forderung erheben die Arbeitgeber und viele Wirtschaftsforschungsinstitute. Sie gehen davon aus, dass Arbeitsplätze dann gesichert werden, wenn sie weniger kosten oder zumindest nicht teurer werden. Denn wenn Firmen in wirtschaftlich schlechten Zeiten fürchten müssten, dass die laufenden Kosten - und dazu gehören die Löhne - steigen, würden sie reagieren: indem sie Personal abbauen, um die Kosten im Griff zu behalten.

Die Arbeitnehmer argumentieren genau anders herum. Sie meinen, dass die Beschäftigten mehr Geld in den Taschen haben müssen, um es ausgeben und damit die Konjunktur in Schwung bringen zu können. Deshalb versteht zum Beispiel die Metallgewerkschaft unter einem beschäftigungsfördernden Abschluss einen, der ziemlich hoch ausfällt.

Diese Rechnung aber ist schief: Sie geht davon aus, dass die Arbeitnehmer mehr ausgeben können, ohne dass die Unternehmen ihre Ausgaben zurückfahren. Das aber passiert nur in Phasen, in denen ein Aufschwung sicher vor der Tür steht. In wirtschaftlichen Phasen wie der jetzigen aber werden die Unternehmen versuchen, die Mehrausgaben für den Lohn an einer anderen Stelle einzusparen: durch Entlassungen oder durch weniger Investitionen. Das hilft dem Aufschwung nicht und den Arbeitslosen auch nicht.

uwe

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