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Alan Gilbert: Gebürtiger New Yorker leitet Philharmonie

Erstmals in der Geschichte der New Yorker Philharmonie leitet ein Dirigent, der in der Millionenmetropole geboren wurde, das renommierte Orchester.

Erstmals soll ein gebürtiger New Yorker das renommierteste Orchester der Millionenmetropole, die New Yorker Philharmonie, leiten. Der erst 40-jährige Dirigent Alan Gilbert wurde als Nachfolger von Lorin Maazel (77) vorgestellt, dessen Vertrag in zwei Jahren ausläuft.

Der italienische Dirigent Riccardo Muti (65) soll als eine Art Elder Statesman zum ersten Gastdirigenten berufen werden. Alan Gilbert, derzeit Chefdirigent des Royal Stockholm Philharmonic Orchestras und seit 2004 erster Gastdirigent beim Sinfonieorchester des Norddeutschen Rundfunks (NDR), ist buchstäblich ein Kind der New Yorker Philharmonie. Seine Mutter Yoko Takebe ist dort Geigerin, sein Vater Michael Gilbert war bis zu seiner Pensionierung 2001 ebenfalls als Violinist engagiert. "Wir haben ihn aufwachsen sehen. Er ist ein guter Musiker. Er nähert sich dem Höhepunkt seiner Karriere", sagte Orchesterpräsident Zarin Mehta laut "New York Times".

"Musik neu und frisch erleben"

Gilbert kündigte an, er setze auf eine Art der Zusammenarbeit mit den Musikern, die es dem Publikum erlaube, Musik neu und frisch zu erleben. Mit der Entscheidung sind jahrelange Spekulationen um die Nachfolge von Lorin Maazel beendet, der das Orchester seit 2002 führt. Muti und der ebenfalls gehandelte Generalmusikdirektor der Staatsoper Berlin, Daniel Barenboim, zeigten dem Bericht zufolge kein Interesse an der Aufgabe.

Das Orchester will mit der Berufung von Gilbert einen Generationenwechsel einleiten. Im April hatte bereits die Philharmonie in Los Angeles für Aufsehen gesorgt, als sie den 26 Jahre alten venezolanischen Dirigenten Gustavo Dudamel zum Nachfolger von Musikdirektor Esa-Pekka Salonen in zwei Jahren ernannte. Gilberts Vertrag in New York beginnt ebenfalls 2009. Er ist zunächst auf fünf Jahre begrenzt und sieht zwölf Wochen Konzertarbeit pro Saison vor. Der 1967 in New York geborene Musiker, der von der Kritik vor allem für seine frische, zupackende Art gelobt wird, spielt von Kind auf Geige und Viola. Er studierte unter anderem in Harvard und an der renommierten Juilliard School of Music.

Eine Blitzkarriere

Seit Gilbert 2000 Chefdirigent in Stockholm wurde, hat er eine Blitzkarriere hinter sich. Er trat bei zahlreichen großen Orchestern als Gast auf. Nächste Saison gibt er sein Debüt an der Staatsoper in Wien mit Bizets "Carmen". Seinen Einstand bei den New Yorker Philharmonikern feierte Gilbert 2001. Im vergangenen Jahr wurde er zum festen Gastdirigenten berufen. "Jedes Mal, wenn er hierher gekommen ist, war es besser als das letzte Mal", sagte Orchesterpräsident Mehta. (mit dpa)

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