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Karat

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Bandname: Witwe verliert Streit um Karat

Die Musiker der ostdeutschen Kultband Karat können voraussichtlich schon bald wieder unter ihrem bekannten Namen auftreten.

Mit dem verkündeten Urteilsspruch hat das Landgericht Berlin der Klage der Band Karat entsprochen, die sich gegen das Vorgehen der Witwe von Sänger Herbert Dreilich gewehrt hatten. Die Frau hatte nach dem Krebstod ihres Mannes im Dezember 2004 die Rechte an dem Bandnamen beansprucht. Das Gericht wies an, dass die Witwe den eingetragenen Markennamen zu löschen habe. Wegen des Namensstreits musste die Gruppe und ihr neuer Leadsänger, Dreilichs Sohn Claudius, seit Januar 2006 unter dem Namen "K..." auftreten.

Herbert Dreilich hatte sich ohne Wissen seiner Musikerkollegen den Namen bereits 1998 schützen lassen. Die Bandmitglieder hatten erst 2002 davon erfahren. Der Alleingang des verstorbenen Sängers, sich den Namen schützen zulassen, war nach Ansicht des Gerichts nicht rechtens. "Alles deutet darauf hin, dass ein gemeinschaftliches Auftreten der Band nach außen gewollt war", sagte der Vorsitzende Richter Peter Scholz in der Urteilsbegründung. Es gebe "eindeutige Indizien", wonach "die Musiker mehr als bloße Gehilfen" von Dreilich gewesen seien und die Entscheidungen gemeinsam getroffen wurden.

Dies würde das "Kennzeichnungsrecht der Gruppe" auch begründen, sagte der Richter. Der Name sei für die Musikgruppe "entscheidungskräftig". Die Band sei auch nach Auflösung der GbR Anfang der 90er wieder unter dem Namen Karat aufgetreten und habe an ihre früheren Erfolge angeknüpft. Weder Musiker und Witwe noch ihre Anwälte waren zur Urteilsverkündung erschienen. Eine befreundete Journalistin hatte die Bandmitglieder jedoch telefonisch umgehend über den Richterspruch informiert. Ab wann die Kultband wieder als Karat auftreten kann, hängt nicht zuletzt davon ab, wann der von Ex-Sänger Herbert Dreilich eingetragene Markenname gelöscht und von den Musikern neu geschützt wird. (Von Beatrix Boldt, ddp)

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