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Noris

© dpa

Bundeswehr-Big-Band: Günter Noris gestorben

Der Gründer der Big Band der Bundeswehr ist tot. Wie erst jetzt bekannt wurde, starb Günter Noris bereits Ende November im Alter von 72 Jahren.

Noris, der in Bad Kissingen geboren wurde, lebte mit seiner Frau Christine in Kerpen bei Köln und starb am 27. November in einem Krankenhaus nach langer schwerer Krankheit.

"Der Tod kam überraschend", sagte sein Bruder Helmut Maier. Der Pianist, der zwei Töchter im Alter von 17 und 23 Jahren hat, wurde am 17. Dezember im engsten Familienkreis in Kerpen beigesetzt.

Swing in der Bundeswehr

Günter Noris brachte 1971 auf Initiative des damaligen Verteidigungsministers Helmut Schmidt erstmals den Swing in die Bundeswehr. Die Big Band war später unter anderem bei den Olympischen Spielen 1972 in München, bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1974 in Deutschland und bei zahlreichen Fernseh-Auftritten zu hören. 1979 erhielt die Bundeswehr-Gruppe als erstes deutsches uniformiertes Orchester den Deutschen Schallplattenpreis für moderne Tanzmusik.

Der am 5. Juni 1935 in Bad Kissingen geborene Noris studierte am Bayerischen Staatskonservatorium für Musik in Würzburg Klavier und Kompositionslehre und gründete anschließend eine eigene Jazzcombo. Ende der 50er Jahre war der Pianist Mitglied der Helmut-Brandt-Combo und arbeitete seit 1960 auch als Arrangeur und Dirigent beim Rundfunk. 1966 begleitete er die Schauspielerin und Sängerin Hildegard Knef auf ihrer ersten Europa-Tournee.

"Kampf" für gute, handgemachte Unterhaltungsmusik

1983 kündigte Noris seinen Vertrag mit der Bundeswehr nach internen Problemen. "In erster Linie störte mich die ständige Auseinandersetzung mit der Bürokratie, die die musikalische Kreativität hinderte", begründete er Jahre später seine Entscheidung. Anschließend gründete der Musiker die Gala Big Band. "Ich habe immer versucht, für gute, handgemachte Unterhaltungsmusik zu kämpfen", sagte er.

Bis zuletzt sei Noris noch öffentlich aufgetreten, sagte sein drei Jahre jüngerer Bruder Helmut Maier. Auch Schallplatten habe er weiter produziert. "Aufgrund seiner Krankheit hat er sein Arbeitspensum aber eingeschränkt." An welcher Krankheit der 72-Jährige litt, wollte Maier nicht sagen. (smz/dpa)

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