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Hitparade: Dido: Sicher nach Hause gebracht

Jede Woche bespricht hier der Popkritiker Ralph Geisenhanslüke ein Album aus den Charts. Diese Woche auf Platz 3: Dido mit „Safe Trip Home“

Nachdem letzte Woche im unschönen Fall Bushido die Rede von Sampling als Diebstahl war, kommt diese Woche ein Beispiel für dessen positive Wirkung: Dido verhalf es zum Durchbruch. Hätte Eminem sie nicht gesampelt, wären die Alben der britischen Sängerin vielleicht in der Ramschkiste gelandet. Der Rapper nahm für „Stan“ den ganzen Refrain von Didos Song „Thank You“ und machte sie damit schlagartig berühmt. Er hatte natürlich um Erlaubnis gefragt.

Seitdem gilt Dido Florian Cloud de Bounevialle Armstrong, wie sie mit vollem Namen heißt, als sichere Lieferantin für kuscheligen Erwachsenenpop. Den produzierte sie bislang oft gemeinsam mit ihrem Bruder Rowland Constantine O'Malley Armstrong, besser bekannt als Rollo, Kopf der Elektronik-Band Faithless. Diesmal zog es sie nach L. A. zu John Brion, der Aimee Mann und Rufus Wainwright produziert. Einige Aufnahmen entstanden in Brions Küche.

Nicht nur deshalb trifft der Titel, sondern auch weil Dido das Album sicher nach Hause bringt. Ohne Überraschungen zwar, doch Freunde ihrer melancholisch-samtigen Weisen werden sich schnell heimisch fühlen, zumal die home recordings angereichert wurden mit luxuriösen Abbey-Road-Streichern. Die sind selbstredend echt – und nicht gesampelt.

Ralph Geisenhanslüke

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