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Die Gentle Ukes greifen in die Saiten.

© Jana Demnitz

Hobbymusiker in Berlin (2): Powwow mit den Gentle Ukes

Gegründet wurden die "Gentle Ukes" aus einem Irrtum heraus. Und anfangs wurde auch eher gegrölt als gesungen. Mächtig Spaß aber haben alle, die hier zur Ukulele greifen - und mittlerweile auch musikalisch ganz schön weit gekommen sind. Den Beweis finden Sie in unserem Video.

Gegründet wurden die „Gentle Ukes“ aus einem Irrtum heraus. Eine Frau wollte eigentlich Ukulele lernen, bekam jedoch eine Mandoline geschenkt. Im Mandolinenunterricht machte sie ihren Lehrer, Michael Köhn, auf das „Ukulele-Orchestra Of Great Britain“ aufmerksam. Diesem gefiel sofort die „gelungene Mischung aus guter Musik und Spaß“ und er wollte ebenfalls ein Ukulelenorchester gründen. Er schaltete eine Anzeige zur Suche von Mitgliedern, die ersten Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten. Das war die Geburtsstunde der „Gentle Ukes“.

Die Gruppe hat heute 14 Mitglieder, Frauen und Männer sind gleichmäßig verteilt. Clown, Grafiker, Modedesigner, Student, ein Rentner – die Berufe der Mitglieder sind so unterschiedlich wie ihr Alter. Fabian, der Jüngste, ist 20 Jahre alt, Udo ist mit 66 Jahren der Älteste. Der Pensionär mit dem schneeweißen Haar hat eine bewegte Vergangenheit als ehemaliger Regierungsberater bei Jassir Arafat.

Mit der Ukulele verbindet man Spaß, Hawai, Stefan Raab und Götz Alsmann. Die Gitarre im Miniformat hat Spielzeugcharakter, wird damit jedoch weit unterschätzt. In Großbritannien spielt das „Ukulele-Orchestra Of Great Britain“ seit über zwanzig Jahren auf professionellem Niveau, in Berlin gibt es die „Gentle Ukes“, eine Laiengruppe der Freien Musikschule Lichterfelde West, die seit April 2010 musiziert.

Es gibt Ukulelen in vier verschiedenen Größen, von der Sopranukulele, über die Conzert- und Tenorukulele bis zur größten Baritonukulele. Ganz selten ist die noch größere Bassukulele, für diese spart die Gruppe die Einnahmen aus ihren Auftritten bei Veranstaltungen und Straßenfesten. Bei der Langen Nacht der Museen im letzten Sommer haben sie im Roten Rathaus gespielt.

Sehen Sie hier, wie die "Gentle Ukes" gemeinsam musizieren:

„Eins, zwei, drei, vier!“, zählt Orchesterleiter Michael Köhn den Takt an, auf seinen Einsatz hin legt das elfköpfige Ensemble los. Sie spielen das Stück „Apache“ von der Band „The Shadows“, eine Westernmusik, die gute Laune macht. Einige Mitglieder wippen leicht mit. Das Repertoire ist weit gefächert: Rock- und Popsongs, Schlager, auch klassische Stücke stehen auf dem Programm. Jeder Spieler kann eigene Vorschläge einbringen. Da es kein Notenmaterial für größere Ukulelengruppen gibt, muss jedes Stück sowieso erst umgeschrieben werden.

Zu manchen Liedern wird auch gesungen. Diese Stücke kommen beim Publikum am besten an, obwohl anfangs eher „gegrölt“ als gesungen wurde, wie Michael Köhn zugibt.

Vorkenntnisse sind nicht nötig, man kann auch erst bei den „Gentle Ukes“ mit dem Ukulelespielen beginnen. Ob man Noten lesen können muss, darüber ist sich die Gruppe uneinig. Gespielt wird nach Gitarrenakkorden. „Dieses kleine Instrument traut sich jeder irgendwie zu“, erklärt Leiter Michael Köhn die niedrige Einstiegsschwelle. Teilnehmerin Hannah Gutmann erklärt ihre Begeisterung für die Ukulele so: „Es sieht einfach schön aus“.

Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite der "Gentle Ukes".

Lena Guntenhöner

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