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Klassik: So weit die Finger tragen

Wunderpianist Lang Lang ist gleich drei Mal in Berlin zu erleben.

Irgendwie muss man bei ihm immer an den alten lateinischen Sinnspruch denken: vita brevis, ars longa – kurz ist das Leben, Lang Lang ist die Kunst. Die Massen jubeln, die großen Orchester reißen sich um den chinesischen Wunderpianisten und seine Plattenfirma vernetzt sich auf bisher ungeahnte Weise mit Management und Veranstaltern, um aus jedem Auftritt ein Maximum an Publicity herauszuholen. Mit 24 Jahren steht Lang Lang auf den Gipfel des Musikbusiness. Was sonst nur Popstars schaffen, gelingt ihm nun mit den Klavierkonzerten Nr. 1 und Nr. 5 von Beethoven: Er füllt die Berliner Waldbühne.

Seit vergangenem Freitag tourt Lang Lang durch Deutschland, in Hannover hat er in den Herrenhäuser Gärten gespielt, in Stuttgart im Ehrenhof des Schlosses. Bevor er am Samstag seinen Hauptstadt- Auftritt hat, wird er die Massen noch auf dem Kölner Roncalliplatz begeistern. Während er bei seinen Konzerten im Süden und Westen der Republik vom Gulbenkian Orchester Lissabon und Lawrence Foster begleitet wird, gesellt sich in Berlin sein Mentor Daniel Barenboim dazu – und man darf darauf hoffen, dass er sich nicht darauf beschränkt, die Staatskapelle Berlin zu dirigieren, sondern sich, wie schon früher, auch zu einer vierhändigen Zugabe mit Lang Lang hinreißen lässt.

Wer Klassik lieber in geschlossenen Räumen hört, kann Barenboim und Lang Lang übrigens am 27. Juni im Konzerthaus und tags darauf in der Philharmonie erleben. Dann spielt Lang Lang Brahms’ 1. Klavierkonzert, nach der Pause folgt Richard Strauss „Don Quixote“. Frederik Hanssen

Waldbühne, Sa 23.6., 20 Uhr, ab 44 €;

Konzerthaus, Mi 27.6., 20 Uhr, ab 14 €;

Philharmonie, Do 28.6., 20 Uhr, ab 14 €

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