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Prince gibt dieses Jahr ein Deutschland-Konzert.

© dpa

Konzert in der Waldbühne: Der kleine Prince kehrt zurück

Am 5. Juli tritt Prince in der Waldbühne auf. Es ist das einzige Deutschland-Konzert des Popstars in diesem Jahr.

Einmal hat der kleine Prince sogar direkt in die Berliner Geschichte eingegriffen, da war er nicht mal selbst anwesend. Das war am 6. Oktober 1989, dem 40. Geburtstag der DDR. Im Osten wurde er groß gefeiert, das riesenhafte, bald überflüssige Kürzel strahlte in der Nacht weit in den Westen hinein, arrangiert mit den erleuchteten Fenstern des Welthandelszentrums an der Friedrichstraße. Gegenüber aber, im Tempodrom-Zelt am Tiergartenrand, war zur „Batman“-Party geladen worden, eine der damals populären Veranstaltungen im Gefolge des ungemein erfolgreichen „Batman“-Films, dessen „Batdance“ Prince geschrieben hatte. Der Fledermaustanz zum Republikgeburtstag – wenn das kein Menetekel war!

Ähnlich dramatische Folgen sind bei dem gestern bekannt gegebenen Prince- Konzert, in diesem Jahr dem einzigen in Deutschland, kaum zu erwarten: Am 5. Juli wird der Musiker in der Berliner Waldbühne auftreten. Ein ihm bekannter Ort, er hatte das Amphitheater schon im Juni 1990 gefüllt, damals auf dem Höhepunkt seiner Laufbahn, berühmt ebenso für seine ekstatischen Auftritte vor dem großen Publikum wie für die intimeren Jamsessions danach. Fast legendär ist sein mitternächtlicher Auftritt im Quasimodo in der Kantstraße 1987, und nach der Verleihung der MTV-Awards 1994 legte er gleich noch eine exklusive Zusatzshow im Tränenpalast hin. Auch 1990 wurde unter den Fans schon Tage vor dem Konzert gewispert, todsichere Tipps machten die Runde, wonach er im damaligen Metropol am Nollendorfplatz oder erneut im Quasimodo auftreten würde. Er kam dann aber ins „Joe“ an der Hasenheide, nur als Gast, wollte weder singen noch tanzen.

Damals zerfiel das Lager der Musikfreunde noch deutlich in die Anhänger von Prince und Michael Jackson, ähnlich wie das ein Vierteljahrhundert zuvor zwischen den Fans der Rolling Stones und der Beatles der Fall war. Seither hat Prince einige Karriereknicks hinter sich, bei denen er vorübergehend sogar seinen Namen einbüßte und als „The Artist Formerly Known As Prince“ auftrat. Finanziell ging es steil bergab, 1996 erlitt er einen physischen Zusammenbruch.

All das ist überwunden, er steht nach seinen Alben „3121“ (2006) und „Planet Earth“ (2007) wieder prima da, und hatte schon 2002 einigen Tausend Anhängern im ausverkauften ICC eingeheizt. Im Vorjahr erschienen die eigenen beiden Alben „Lotusflow3r“ und „MPLSOUND“ gemeinsam mit „Elixer“, dem Debütalbum der von Prince protegierten Bria Valente, als Dreierset, das sich in den USA sehr erfolgreich verkaufte. Anfang dieses Jahres kamen im Internet zwei neue Songs dazu.

Sein ungebremster Arbeitseifer wird nicht nur von den Plattenkäufern honoriert. Im März veröffentlichte das US-Magazin „Time“ seine jährliche Liste der 100 Personen, die derzeit weltweit den größten Einfluss besitzen. Unter der Rubik „Künstler“ findet man auch Prince. Andreas Conrad

Der Vorverkauf beginnt an diesem Sonntag unter www.eventim.de, www.deag.de sowie der Tickettelefon 01805-57000.

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