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Jonathan Davis, Sänger der Band "Korn".

© dapd

Konzertkritik: Korn: Dreadlocks und Dudelsack

Nach der schweißtreibenden Show weiß man, warum es diese Band noch gibt. Die legendäre Nu-Metal-Combo Korn spielt ein mitreißendes Konzert in der C-Halle.

Es ist wie eine Zeitreise. Der Nu Metal von Korn groovt und dröhnt noch genau wie vor zehn Jahren. Und das ist auch gut so! Die Urväter dieses Genres, das seine kurze Hochphase um die Jahrtausendwende hatte, sind sich treu geblieben. Mit ihren zotteligen Dreadlocks, Tattoos und Adidas-Trainingshosen scheinen sie aus einer anderen Epoche zu stammen. Frontmann Jonathan Davis schreit sich in der C-Halle die Seele aus dem Leib und begeistert mit seinem Dudelsack, den er sich gegen Ende umschnallt.

Bassist Reginald "Fieldy" Arvizu slappt seine Hip-Hop-Riffs und James "Munky" Shaffer brennt mit seiner Gitarre ein wahres Effektfeuerwerk ab. Doch einer stellt sie alle in den Schatten: Schlagzeuger Ray Luzier. Kaum zu glauben, dass der Neuzugang tatsächlich nur zwei Arme und zwei Beine besitzt.

Nach der schweißtreibenden Show, die neben zahlreichen frühen Songs auch eine fantastische Version von Pink Floyds "Another Brick in the Wall" umfasst, weiß man, warum es diese Band noch gibt. Sie rockt das Haus, schert sich wenig um aktuelle Trends und weigert sich standhaft, sich in "The Korns" umzubenennen. Zwischen den Monster-Riffs ihres letzten Songs "Blind" setzt sich der komplette Moshpit auf den Boden der Halle. "I can't see, I can't see, I'm going blind", brüllt Davis. Und die Menge? Springt geschlossen in die Luft.

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