zum Hauptinhalt
Rosenstolz

© dpa

Konzertkritik: Rosenstolz: Ganz nah dran

Hach, war das wieder schön - ein Abend mit Rosenstolz in der Columbiahalle.

So ein Konzert von Rosenstolz ist ja wie ein Besuch von lieben, alten Freunden, die man selten sieht. Auch auf die freut man sich lange schon, auch die kommen pünktlich, sie sehen jedes Mal ein bisschen besser aus. Der gemeinsame Abend wird gefüllt mit wenig Neuem und viel Bekannten, förmlich mitsingen kann man ja die beliebtesten Sätze, so gut kennt man sich, und wenn der Besuch geht, ist man kein bisschen schlauer als vorher, dafür aufgeladen mit so viel Wohligkeit, das es über den Winter reichen könnte, und man denkt leise vor sich hinsummend: „Hach, war das wieder schön.“

Der richtige Ort für so viel Vertrautheit

Und das war es ja auch. Anna R., gertenschlank,  immer wieder neu bedresst, und Peter Plate, der sehr elastisch über die Bühnentreppe wippte, spielten zum Auftakt ihrer „Bist du da?“-Tour in Berlin Lieder vom neuen, elften Album „Gib’ mir Sonne“ und Bewährtes aus 17 Jahren Bandgeschichte. Sie gingen in Flammen auf oder auf Glas, sangen kein Lied von Liebe, waren öffentliche Frau, litten unter Schlampenfieber, hatten blaue Flecken. Dazu spielte die lang gediente, schwarz gekleidete, attraktive Band und immer war das Publikum ganz nah dran, denn die Columbiahalle ist klein. Genau der richtige Ort für so viel Vertrautheit. Es seien viele Gesichter da, die sie immer wieder sehe, sagte Anna R..

Viele trugen Fan-Shirts vergangener Touren, fast alle sangen alles mit. Und bei den traurigen Liedern, wenn es nur Peter Plate am Klavier gab und Anna R.s Stimme, griffen Paare sich an den Händen und süße Kinder in Kapuzenpullovern umarmten ihre netten Mütter. So ging das über zwei Stunden. Hach!

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false