zum Hauptinhalt
304917_0_75f06cca.jpg

© ddp

Nachruf: Al Martino: Spanish Eyes

Überaschend starb am Dienstag, acht Tage nach seinem 82. Geburtstag, der amerikanische Sänger Al Martino. Ein Nachruf.

Fliege, Smoking, warme Augen, strahlende Zähne, verführerisches Lächeln und eine Stimme mit romantischem Schmalz. Das war Al Martino, „Mister Spanish Eyes“, dessen unglaubliche Karriere wie ein modernes Märchen klingt. Alfredo Cini, so hieß der Sohn italienischer Einwanderer ursprünglich, hatte schwer als Maurer geschuftet, als Boxer trainiert und ein bisschen gesungen in den Spelunken seiner Heimatstadt Philadelphia. Bis ihn ein Freund der Familie, der Operntenor Mario Lanza ermutigte, nach New York zu ziehen und Sänger zu werden. 1952 landete Martino seinen ersten großen Hit: „Here In My Heart“.

Nur kurz darauf verkaufte er schon so viele Platten, dass die Mafia mitverdienen wollte, der Sänger sich freikaufte und nach England floh. Zurück in der Heimat, konnte Martino 1959 an seinen frühen Erfolg anknüpfen, vor allem 1965 mit „Spanish Eyes“. Den Schmachtfetzen hatte der deutsche Komponist Bert Kaempfert für Freddy Quinn geschrieben. 1972 spielte Martino dann den Sänger Johnny Fontana in Francis Ford Coppolas Film „Der Pate“. Bis Mitte der Siebziger landete er weitere Hits, unter anderen die Version des italienischen Schlagers „Volare“. 1993 produzierte Dieter Bohlen Martinos Album „The Voice To Your Heart“. Umjubelt war sein Auftritt 2002 beim Opernball in Frankfurt am Main. Eine für 2007 geplante Tournee mit Heino zugunsten krebskranker Kinder kam allerdings nicht mehr zustande. Am Dienstag starb Al Martino, wenige Tage nach seinem 82. Geburtstag, in einem Vorort Philadelphias. H. P. Daniels

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false