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Nachruf: Auf Supermax: Sogar in Jamaika trat Disco-Pionier Kurt Hauenstein auf

Der österreichische Musiker Kurt Hauenstein, bekannt geworden mit seiner Band Supermax, ist tot. Ein Nachruf.

Er starb in der Nacht zu Montag mit 62 Jahren in Wien. Hauenstein hatte Supermax 1977 in Frankfurt am Main gegründet, das Debütalbum hieß „Don’t Stop the Music“. Stoisch durchgehaltene Bassläufe, stotternde Wah-Wah-Gitarren, schrill fiepende Moog-Synthesizer – Hauensteins Disco-Gebräu war in Deutschland avantgardistisch.

Seinen Hit „Lovemachine“ zelebrierte der gelernte Juwelier bei Fernsehauftritten in unbewegter Ingenieurshaltung an den Keyboards, umtanzt von schwarzen Sängerinnen. Die Liebesmaschine war er selbst, er versprach: „The love I will give you is sweeter than anything else.“

Mit der Platte „Fly With Me“ gelang Supermax 1979 der internationale Durchbruch. Hauenstein trat als erster weißer Musiker beim „Reggae Sun Splash“-Festival in Jamaika auf, spielte zu Ostblock-Zeiten in Ungarn, Rumänien und der DDR und tourte durch das Apartheids-Südafrika, was ihn auf eine Schwarze Liste der UNO brachte.

Zuletzt feierte er Erfolge in Russland und Bulgarien, wo Supermax 2007 vor 60.000 Zuschauern gastierten. In Österreich wurde Hauenstein 2008 mit einem „Amadeus“ für sein Lebenswerk geehrt.

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