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Plattenfirmenwechsel: EMI verliert Rolling Stones

Nach Radiohead und Paul McCartney verlassen auch die Rolling Stones die Plattenfirma EMI. Das nächste Album erscheint bereits bei Universal Music.

Die Rock-Legenden Rolling Stones wechseln von EMI zu Universal Music. Die Altrocker haben ihren 14 Millionen Pfund Vertrag (rund 18,6 Millionen Euro) mit der Plattenfirma EMI gekündigt. Er lief über fünf Jahre und wäre im Mai nächsten Jahres ausgelaufen. Ihr nächstes Album mit der Musik zu Martin Scorceses Dokumentarfilm  über die Stones "Shine A Light" soll im März 2008 bereits bei Universal Music erscheinen, bestätigte ein Stones-Sprecher.

Wie die "Times" berichtete hätten sich Stones-Sänger Mick Jagger, der heute seinen 65. Geburtstag feiert, und der neue EMI-Eigentümer, Finanzinvestor Terra Firma, nicht auf einen neuen Vertag einigen können. Über den Wechsel wurde bereits seit längerem spekuliert.

Der neue EMI-Eigentümer Guy Hands versucht, das britische Traditionsunternehmen mit einem rigiden Sparprogramm wieder auf Kurs zu bringen. Nachdem die Plattenfirma schwere Absatzeinbrüche wegstecken musste, weil immer weniger Geld für CD's ausgegeben wird, kündigte das Label einen Sparkurs und den Abbau von 2000 Stellen an. Großverträge, wie sie mit Schwergewichten wie den Rolling Stones abgeschlossen werden, passen da nicht ins Konzept. Nun sollen auch noch die Verträge mit Musikern wie Robbie Williams und Coldplay auf der Kippe stehen. Stars wie Paul McCartney und Radiohead hat das Label bereits verloren. Paul McCartney hatte das Unternehmen im Sommer verlassen und als "langweilig" bezeichnet. Die Briten Radiohead gingen schon 2007 und kritisierten, EMI verhalte sich "wie ein Stier im Porzellanladen".
 
Nach Angaben der "Times" verdient die Plattenfirma jährlich rund drei Millionen Pfund an den Rockdinosauriern Stones. Zudem halte die Band die Rechte an all ihren Alben seit 1971 selbst - und wolle sie bei einem Wechsel mitnehmen, schrieb die "Times".
Die älteren Stones-Platten verkaufen sich zwar noch immer gut. Aber in der Branche ist umstritten, wie wertvoll Aufnahme-Verträge mit namhaften Musikern heute überhaupt noch sind: Auch die Rolling Stones haben zuletzt deutlich mehr Geld mit Konzerten als mit dem Musik-Verkauf verdient. Ihre jüngste Tour spielte die Rekord-Summe von mehr als 558 Millionen Dollar ein. (yr/dpa)

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