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© Doris Klaas

Pop-Tipp: Engineers, Eroc, Dinosaur Jr.

Drei Songs, die Markus Hesselmann, der bei Tagesspiegel.de die Pop-Seite betreut, zurzeit ständig hört.

Von Markus Hesselmann

Engineers: Clean Coloured Wire

James Dyson - Erfinder des Staubsaugers ohne Beutel - hat es beklagt: Britannien bringt kaum noch Ingenieure hervor. Dysons Landsleute wählen zwar den genialen Brückenkonstrukteur Isambard Kingdom Brunel hinter Winston Churchill auf Platz zwei bei den "100 größten Briten", konstruieren aber heutzutage fast nichts mehr. Sie leisten lieber Dienste. Zum Glück machen sie auch weiterhin guten Pop. Etwa die Engineers mit ihrem neuen Album "Three Fact Fader". With a little help from Germany, ironischerweise, zwar ein Land der Ingenieure, doch gerade aus britischer Sicht nicht unbedingt das Vaterland des Pop. Rückgrat der Single "Clean Coloured Wire" ist jedenfalls ein Sample der Elektrokraut-Supergruppe Harmonia. Deutsche Ingenieurskunst hält übrigens auch James Dyson für vorbildlich.

Reinhören bei den Engineers: Clean Coloured Wire auf Myspace
Reinhören ins Original von Harmonia: Watussi auf Myspace

Eroc: Wolkenreise

In Pod We Trust. Denn die Maschine lügt nicht. Zweieinhalb Jahre habe ich jetzt meinen MP3-Player und festgebrannt auf Platz eins in der gerät-eigenen Abspielstatistik steht nicht etwa irgendwas Hippes aus den Pop-Metropolen der Welt, sondern Eroc aus Hagen, Tor zum Sauerland. Der Mann war Schlagzeuger der ansonsten ziemlich peinlichen Deutschrockband Grobschnitt und hat die Menschheit in den Siebzigern mit Instrumentalheulern wie "Wolkenreise" beglückt. Da gibt es nichts zu beschönigen. Aber zu meiner Verteidigung kann ich vorbringen, dass die ziemlich hippe Brightoner Band Fujiya & Miyagi unter anderem Eroc als Einfluss nennt.

Dinosaur Jr.: Said The People

Dinosaur Sr. war gerade in der Stadt. Mit Neil Young wurden Dinosaur Jr. oft verglichen. So wandlungsfähig wie der große Kanadier sind sie allerdings nicht. Nach langjähriger Trennung machen Dinosaur Jr. einfach da weiter, wo sie einst aufgehört haben: laut, langhaarig und immer noch irgendwie gut.

Markus Hesselmann war zuletzt zwei Jahre für den Tagesspiegel als Korrespondent in London. Zurück in Berlin, hilft er jetzt als Leitender Redakteur mit, Tagesspiegel.de voranzubringen. Die Online-Pop-Seite gehört dabei zu seinen Lieblingsprojekten. Er zählt sich zu den Leuten, die Kraftwerk für wichtiger halten als die Beatles.

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