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Popgruppe New Order trennt sich: Abschied für nimmer

Gerrit Bartels über die Auflösung der Popgruppe New Order

Neulich, beim Blumfeld-Abschiedskonzert, rief doch tatsächlich jemand aus dem Publikum: „Reunion!“ Das war gemein, entsprach aber der Gewissheit vieler Fans: Dieser Abschied ist nicht in Stein gemeißelt, sicher gibt es bald ein Blumfeld-Comeback. Bandwiedervereinigungen und Reunion-Alben gehören ja inzwischen zum großen Popspiel dazu wie Live-DVDs, neue Beatles- und 2Pac-CDs oder Vodafone-Hits – man denke nur an The Police und Genesis, die uns dieses Jahr wieder mit Live-Konzerten quälen, oder an Underground-Legenden wie Mission of Burma oder Dinosaur jr., die mit neuen Alben die Zeit zurückzudrehen versuchen.

Richtig interessant wird es, wenn eine Band schon den Tod ihres Bandleaders und auch ein Comeback hinter sich gebracht hat und nun erneut vor der Auflösung steht. So wie die britischen New Order. Hervorgegangen ist die Band aus der Kultformation Joy Division, deren Sänger Ian Curtis sich 1980 das Leben nahm. Mit „Blue Monday“ hatten New Order 1983 einen Welthit, eine Art Ur-Techno-Track, und in Folge gehörten sie zu den Wegbereitern elektronischer Tanzmusik. In den neunziger Jahren lösten sie sich dann auf, nur um 2001 mit dem Album „Get Ready“ ein fulminantes Comeback zu feiern.

Nun hat Bassist Peter Hook verkündet, es sei endgültig Schluss, er und Sänger Bernhard Sumner arbeiteten nicht mehr zusammen. Davon weiß zwar der Drummer der Band nichts, der in der Lokalpresse von Manchester den Split dementiert hat. Nur: Trommler haben in Bands nie was zu sagen. Zumal seine Argumente die besten Gründe für eine Auflösung sind: ein Film über Ian Curtis mit Songs von New Order sowie ein fertiges neues Album. Beides will beworben werden, und was ist besser als die Ankündigung, Allerletztes von New Order hören zu können? Vielleicht verfahren Hook und Sumner aber auch nur nach der Devise eines ihrer größten Hits: „World in Motion“. Hauptsache Bewegung: auflösen, zusammenkommen, und immer so weiter.

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