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Baldiger Auszug.Der Mietvertag für C/O Berlin im Postfuhramt in der Oranienburger Straße läuft bis Ende Dezember.

© dapd

Querelen um Postfuhramt: Keine Lösung für C/O Berlin

Der Umzug der Galerie C/O Berlin vom Postfuhramt in den Monbijoupark ist geplatzt. Ihr Leiter ist "geschockt" von der Unzuverlässigkeit der Berliner Politik. Unterdessen halten die neuen Besitzer des Postfuhramts ihre Pläne geheim.

Der geplante Umzug der Galerie C/O Berlin in den Monbijoupark wird endgültig zur Posse. Von „Absurdistan“ sprach C/O-Leiter Stefan Erfurt nach einer Ausschusssitzung des Bezirks Mitte am Mittwochabend. Nach der ist nun erneut völlig unsicher, ob und wohin die Galerie letztlich umzieht. „Wir sind schockiert über die mangelnde Zuverlässigkeit der Politik“, sagte Erfurt.

Im September 2011 wurde der Monbijoupark nach einer BVV-Sitzung feierlich als Ausweichquartier für C/O präsentiert. In den letzten Monaten wurde jedoch deutlich, dass es zur Umsetzung dieses Vorhabens einer Änderung des Bebauungsplans bedürfte. Jetzt ist sich die BVV nicht einmal mehr über die Interpretation des September-Beschlusses einig, bestätigte Mitte-Baustadtrat Carsten Spallek.

Deswegen wollen sich die Fachvertreter der Fraktionen möglichst bald treffen, um über die Deutung des damaligen Beschlusses zu diskutieren – der jedoch vermutlich ohnehin nicht mehr zu einer fristgerechten Lösung führen wird, da C/O schon zum Jahresende aus dem Postfuhramt an der Oranienburger Straße ausziehen muss. Es sei nicht klug, einzig auf die Lösung im Monbijoupark zu setzen, betonte Spallek. Alternativen abseits des Bezirks Mitte – etwa ein Gelände am Bahnhof Zoo – kommen für Stefan Erfurt jedoch nicht infrage: „Wir brauchen die Besucheranbindung an diesem Standort in Mitte. Heizung und Wasser in den Ateliers haben uns bereits 50 000 Euro gekostet. Wir haben auch 70 andere Standorte geprüft, aber nichts gefunden.“

Sowohl der Bezirk als auch C/O, die ab September in eine gemeinnützige Stiftung umgewandelt wird, setzen angesichts der vertrackten Lage nun auf den temporären Verbleib im Postfuhramt. Allerdings hat der neue Besitzer der Immobilie, das Neuköllner Medizintechnik-Unternehmen Biotronik, bislang nicht auf die Kontaktversuche von Spallek und Erfurt reagiert. Auch dem Tagesspiegel wollte Biotronik nicht verraten, was es mit dem Gebäude vorhabe. Eine Chance sieht Spallek für eine temporäre Weiternutzung des Postfuhramtes, weil Biotronik bislang keine Pläne für einen Umbau vorgelegt hat. Denn deren Genehmigung würde wieder einige Zeit erfordern.

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