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Kultur: Ratten und Mäuse

Am 27. Januar 1756 erblickte Wolfgang Amadeus Mozart das Licht der Welt. Bis zu seinem 250. Geburtstag hören wir ihn täglich

Wegen der adreße meiner neuen Wohnung kann ich ihnen Ja noch nichts schreiben, weil ich noch keine habe; doch bin ich mit zweyerley im Preiszank, wovon eines ganz gewis genommen wird, weil ich künftiges Monath nicht mehr hier wohnen könnte, folglich ausziehen muß. Es scheint, h.v. Auerhammer hätte ihnen geschrieben – und geschrieben, daß ich schon wirklich eine Wohnung habe! - ich habe auch wirklich schon eine gehabt; aber, was für eine! – für Ratzen und Mäuse aber nicht für Menschen. – Die stiege müste man Mittags um 12 uhr mit einer laterne suchen. Das zimmer konnte man eine kleine kammer nennen. Durch die küche kamm man in mein zimmer, und da war an meiner kammerthure ein fensterchen; man versicherte mich zwar man würde ein fürhängerle vormachen, doch bat man mich zugleich daß, so bald ich angezogen wäre, ich es wieder aufmachen sollte, denn sonst sähen sie nichts sowohl in der küche als in den anstossenden andern zimmer. – Die frau selbst nennte das haus das Ratzen-Nest; mit einem wort, es war fürchterlich anzusehen. – Das wäre mir eine noble Wohnung gewesen, wo doch unterschiedliche leute von Ansehen zu mir kommen.

(Wien, den 22. August 1781, aus einem Brief an den Vater)

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