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Rauchverbot: Bühnenverein wehrt sich

Der Deutsche Bühnenverein wehrt sich gegen ein mögliches generelles Rauchverbot in Theatern. Den Theatermachern geht es um die künstlerische Freiheit, der Nichtraucherschutz ist kein Thema.

Köln - "In vielen Dramen ist das Rauchen Bestandteil der Regieanweisung des Autors", teilte der Verband am Mittwoch in Köln mit. Dies gelte für Henrik Ibsens "Nora" oder die Anton-Tschechow-Stücke "Onkel Wanja" und "Die Möwe".

Es könne nicht gesetzlich vorgeschrieben werden, dass ein Werk - das möglicherweise auch urheberrechtlich geschützt sei - für eine Aufführung verändert werden müsse. "Die Kunstfreiheit gebietet für das Rauchen auf der Bühne gesetzliche Sonderregelungen", betonte der Direktor des Bühnenvereins, Rolf Bolwin.

Rauchen als Metapher für Absturz des Mittelstands

Als weitere Beispiele für die Notwendigkeit des Rauchens auf der Bühne nannte er Moritz Rinkes "Die Optimisten", in dem einer der Protagonisten dem anderen eine brennende Zigarette ausdrückt und sagt: "Wenn du heute noch eine rauchst, bring ich dich um". In Jürgen Goschs Inszenierung von Roland Schimmelpfennigs "Ambrosia" sei das Kettenrauchen Teil des dargestellten Absturzes eines bürgerlichen Mittelstandes, der jede Hoffnung aufgegeben hat.

Die große Koalition plant ein generelles Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden, Theatern und Kinos sowie in öffentlichen Verkehrsmitteln. Strittig ist noch der Nichtraucherschutz in der Gastronomie. (tso/ddp)

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