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Kultur: Rechtschreibreform: Gut gestritten - der neue Duden wird "Bestseller" des Jahres

Kurz vor dem Erscheinen des neuen Duden sind die Herausgeber vom Erfolg der aktualisierten Auflage überzeugt. Das Vertrauen in den Duden sei "ungebrochen", betonte der Leiter der Duden-Redaktion, Matthias Wermke, am Mittwoch in Mannheim.

Kurz vor dem Erscheinen des neuen Duden sind die Herausgeber vom Erfolg der aktualisierten Auflage überzeugt. Das Vertrauen in den Duden sei "ungebrochen", betonte der Leiter der Duden-Redaktion, Matthias Wermke, am Mittwoch in Mannheim. Mit dem Duden 2000 werde die Redaktion dem Anspruch, den aktuellen Wortschatz zu dokumentieren und über die amtliche Rechtschreibung aufzuklären, "in besonderer Weise" gerecht.

Wermke rechnet fest damit, dass der neue Duden in diesem Jahr die Sachbuch-Bestsellerliste anführen und zudem die Diskussion um das Für und Wider der Rechtschreibreform beruhigen werde. Zugleich wies er Kritik von Sprachexperten zurück, der Duden würde wieder verstärkt auf die alte Schreibweise zurückgreifen. Das Wörterbuch basiere auf der neuen Rechtschreibung, was auch die Ständige Kommission bestätigt habe. Dass im Duden auch die alte Schreibweise aufgeführt werde, sei für eine Übergangsphase gerechtfertigt und kein Problem für das Verständnis der Sprache. Schließlich sei die Umstellung ein langfristiger Prozess. Auch in der Vergangenheit habe es bei Sprachreformen für lange Zeit ein Nebeneinander von alter und neuer Schreibweise gegeben.

Die Vorgängerauflage des neuen Duden, die im Jahre 1996 erschien, hat Wermke zufolge bis heute einen "außerordentlichen Erfolg". Seit 200 Wochen stehe das Buch in der Sachbuch-Bestsellerliste - davon mehrere Monate auf Platz eins. Nach Angaben von Karl-Josef Schmidt, Finanzvorstand im Duden-Verlag, sind auch die Einkaufszahlen für den neuen Duden vielversprechend. Wahrscheinlich habe die Diskussion um die Rechtschreibreform die Einkaufszahlen sogar angeheizt.

Der Duden von 1996 hat den Herausgebern zufolge auch weiterhin "uneingeschränkte Gültigkeit". Selbst Gegner der Rechtschreibreform hätten der Auflage bescheinigt, dass sie die neuen Regeln gut umsetze. Bei der neuen Auflage sei es im Wesentlichen um die Aktualisierung des Wortschatzes gegangen. Zudem sei die Benutzerfreundlichkeit erhöht worden. Die Redaktion habe zum Beispiel die Stichwörter besser angeordnet und Stichworthäufungen - so genannte "Nester" - vermieden. Zudem sorge ein neues Lay-out für mehr Übersichtlichkeit. Zeitgleich zum Erscheinen der neuen Auflage am Freitag hat der Verlag zudem die Internet-Seite des Duden unter www.duden.de erneuert.

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