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Kultur: Reiches Leben

Südarabische Altertümer im Pergamonmuseum

Schmucksteine, Stempelsiegel und Bronzebecher lassen die zivilisierte Gesellschaft Altsüdarabiens erahnen, die sich bereits Anfang des ersten Jahrtausends vor Christus herausgebildet hatte. Nur eine Handvoll archäologischer Fundstücke sind in der Sonderausstellung „Altsüdarabische Altertümer. Kunstschätze des Jemen aus der Sammlung des Vorderasiatischen Museums in Berlin“ im Pergamonmuseum zu sehen, anlässlich des vierzigsten Jahrestages der Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und Jemen. Doch sie zeugen von Südarabiens früher kultureller Entwicklung: der eigenen Schrift, der monumentalen Architektur, der vielfältigen Kunstproduktion. Auf einer Grabstele stehen die Namen des Verstorbenen, auf einem Weihrauchaltar prangt ein typisches Sonne-Mond-Motiv. Sogar an dieser minimalen Kamelfigur muss lange gefeilt worden sein, damit sie ihrem realen Vorbild bis ins Detail glich. Die Tiere symbolisierten Reichtum, den Südarabien über Karawanenfernhandel mit Duft- und Luxusgütern erwirtschaftete.

Teile der Berliner Sammlung wurden bereits Ende des 19. Jahrhunderts erworben, bisher allerdings nicht umfangreich präsentiert. Die Geheimnisse machen das Ganze nur spannender: Über Jemens Mythen, Götterwelten oder Rituale weiß man nichts. Möglicherweise sind solche Beweise noch verschüttet. Die Ausgrabungen nördlich der jemenitischen Hauptstadt Sana’a begannen nämlich erst 1928. Annabelle Seubert

Bis 10.1., Mo–Sa 10–18 Uhr, Do 10–22 Uhr, Vorderasiatisches Museum

Annabelle Seubert

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