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Wilhelm von Humboldt

© Lithographie von Franz Krüger

Reinickendorf feiert Wilhelm von Humboldt: Bilde dich selbst, dann wirke auf andere

Zum 250. Geburtstag Wilhelm von Humboldts hat der Bezirk Reinickendorf ein vielfältiges Veranstaltungsprogramm zusammengestellt. In Tegel verbrachte der Bildungsreformer, Sprachforscher und Diplomat seine Jugend und die letzten Lebensjahre. Hier ist er bis heute überall präsent.

Hier ist alles Humboldt. Rund um das Schloss Tegel, in dem Wilhelm von Humboldt seine Kindheit, Jugend und letzten Lebensjahre verbrachte, tragen die Straßen die Namen der Humboldt-Töchter Gabriele, Adelheid und Karoline. Zum Tegeler Hafen hin wächst eine Eigentumswohnungsanlage in die Höhe, die sich „Humboldt-Insel“ nennt, an der „Humboldt-Mühle“ hat sich ein Medizinzentrum angesiedelt, sogar der Kleingärtnerverein nebenan schmückt sich mit dem Namen der berühmten Brüder. Fünf Minuten Fußweg führen von den Lauben zur 1988 errichteten „Humboldt-Bibliothek“, die Wilhelm von Humboldt mit ihrer luftigen Architektur und den Ausblicken aufs Wasser sicher gut gefallen hätte. Vor der Bibliothek hat der Bildhauer Detlef Kraft ein „Humboldt-Denkmal“ aus Bronze geschaffen: Beide Brüder – und ein Affe! – gemeinsam, das gibt’s sonst nirgends. Und die Gymnasiasten des Bezirks lernen im Humboldt-Gymnasium und im Gabriele-von-Bülow-Gymnasium, das nach einer Tochter Humboldts benannt ist.

Hier steht Wilhelm nicht im Schatten seines Bruders Alexander

Kein Wunder, dass Reinickendorf besonders aktiv ist, wenn es gilt, in diesem Jahr den 250. Geburtstag des Philosophen, Sprachforschers, preußischen Diplomaten und Bildungsreformers zu feiern. Unter dem Motto „Bilde dich selbst, und dann wirke auf andere durch das, was du bist“ veranstaltet der Bezirk von März bis Juni ein sehr vielfältiges Programm mit Vorträgen, Führungen, Parcours, Rätselrallye und Konzerten, die sich um das Leben und Wirken Wilhelm von Humboldts ranken (siehe Hinweise unten). „Wir möchten möglichst viele Bürger, auch junge Menschen und Familien mit Kindern erreichen“, sagt Bezirksstadträtin Katrin Schulze-Berndt. Und Petra Lölsberg, die das Programm koordiniert hat, betont: „Das ist eine Gemeinschaftsaktion, bei der viele Institutionen begeistert mitgewirkt haben.“ In Reinickendorf steht Wilhelm einmal nicht im Schatten seines berühmteren Bruders Alexander, des Weltreisenden und Naturforschers. Hier ist er überall präsent.

Das Schloss in Tegel strahlt Heiterkeit aus

Geboren wurde der vielseitige Denker und Politiker am 22. Juni 1767 nicht in Tegel, sondern in Potsdam, wo sein Vater Georg Alexander von Humboldt als Kammerherr der Kronprinzessin tätig war. Das Schloss Tegel brachte die Mutter mit in die Ehe, dort verbrachte die Familie die Sommer. Es war ursprünglich ein Jagdschloss im Renaissance-Stil. Erst als Wilhelm von Humboldt nach langen Jahren als Privatgelehrter, Bildungsreformer und preußischer Gesandter sich wieder in Tegel niederließ – 1819 war der Liberale aus allen Staatsämtern entlassen worden – , ließ er das Schloss von Karl Friedrich Schinkel in klassizistischer Manier umbauen. Seine Gattin Caroline und er waren Liebhaber der Antike und statteten die Räume mit einer Vielzahl antiker Kunstwerke aus.

Heute strahlt das Schloss mit den vier Ecktürmen noch immer die Heiterkeit aus, die Humboldt bis zu seinem Tod 1835 geliebt hat, es wird von Nachfahren der Familie bewohnt, und die Kunstwerke darin können im Sommer, ganz wie zu Humboldts Zeiten, besichtigt werden (nur montags bei Führungen). Sein Arbeitszimmer wirkt, als hätte er es gerade erst verlassen. Der Blick aus dem Zimmer fällt auf die Grabstätte, die Schinkel für Caroline von Humboldt gestaltet hat – dort liegen beide Humboldt-Brüder, Kinder und Nachkommen begraben.

Gründer der Berliner Universität

Natürlich wird der Geburtstag Wilhelm von Humboldts im Juni auch in der Mitte der Stadt begangen werden: Hier hat er schließlich die Universität gegründet und Akademie-Vorlesungen gehalten. Am Gendarmenmarkt stand das Stadthaus der Familie, wo die Humboldts die Winter verbrachten, und um die Ecke entsteht das Schloss, das als Humboldt Forum den Namen der Brüder tragen wird. Die Staatsbibliothek, die Humboldt-Universität und die Akademie der Wissenschaften planen Veranstaltungen, die sich aber eher an ein Fachpublikum richten. Bis dahin spielt die Musik in Reinickendorf.

Über das Schloss Tegel hat Wilhelm von Humboldt sogar ein Gedicht geschrieben. Ein großer Dichter war er nicht, das war ihm selbst klar. Aber wer weiß, vielleicht finden sich unter den Reinickendorfern begabte Versschmiede. Die können auf einer „Literarischen Kreuzfahrt“ im Juni, inspiriert durch Humboldts Sonette, auf dem Wasser der Oberhavel literarische Texte schreiben.

Unten finden Sie die Veranstaltungen des Reinickendorfer Programms im Überblick:

Schloss Tegel auf einem kolorierten Stahlstich um 1850. Der Mann, der im Stich links den Sommertag genießt, soll Alexander, nicht Wilhelm von Humboldt darstellen.
Schloss Tegel auf einem kolorierten Stahlstich um 1850. Der Mann, der im Stich links den Sommertag genießt, soll Alexander, nicht Wilhelm von Humboldt darstellen.

© Kolorierter Stahlstich von J. Poppel, nach L.Rohbock/ akg-images

Donnerstag, 2. März 2017, 19.30 Uhr

FEIERLICHE ERÖFFNUNG DER VERANSTALTUNGSREIHE

Wilhelm von Humboldt als Aufklärer

Festvortrag: Dr. Manfred Geier

Musikalisches Rahmenprogramm:

Musikschule Reinickendorf

Ort: Humboldt-Bibliothek

Veranstalter: Bezirksamt Reinickendorf,

Abteilung Bauen, Bildung und Kultur

Wilhelm von Humboldt war als politischer Bürger und Staatsmann am aktuellen Zeitgeschehen beteiligt und begeisterte sich für die antike Kultur und ihre klassische Erneuerung. Er war Bildungstheoretiker und Lehrer, Philologe und Philosoph, Sprachwissenschaftler und Ethnologe. Doch hinter der Vielfalt seiner Interessen und Arbeiten stand eine grundlegende Idee, die bereits der 18-jährige Wilhelm von Humboldt zur Maxime seines Lebens und Werks wählte, als er 1785 in den Kreis der „Berliner Aufklärer“ eintrat und sich für die Philosophie Immanuel Kants begeisterte. Nicht nur aus Anlass seines 250. Geburtstags soll daran erinnert werden, sondern auch angesichts gegenwärtiger Entwicklungstendenzen in Kultur und Politik.

Dienstag, 7. März 2017, 13.00 Uhr

LUNCHTIME MIT WILHELM VON HUMBOLDT

„The O’Reinick’s“. Jigs, Reels & Polka

mit kurzen Texten von Wilhelm von Humboldt

Leitung: Klaus Kühn

Ort: Hallen am Borsigturm – 2. OG

Veranstalter: Musikschule Reinickendorf

Weitere Veranstaltungen in der Reihe „Lunchtime mit Wilhelm von Humboldt“ am 4. April, 2. Mai und 6. Juni.

Donnerstag, 16. März 2017, 19.00 Uhr

GRIECHISCH FÜR DEN TISCHLER

Das Bildungskonzept Wilhelm von Humboldts

Vortrag: Dr. Rainer Werner

Ort: Humboldt-Gymnasium

Veranstalter: Geschichtswerkstatt Tegel, Humboldt-Gymnasium

Ausgehend von der Philosophie der Aufklärung postulierte Wilhelm von Humboldt eine Bildung, die den ganzen Menschen in den Blick nimmt. Bildung sollte nicht primär auf die Ausbildung für einen Beruf abzielen, sondern die Persönlichkeit bereichern. Die heute zu beobachtende Entwicklung an Schule und Hochschule geht in die umgekehrte Richtung. Es geht verstärkt um Fertigkeiten („Kompetenzen“) und nicht um Wissen, um individuelle Lernprogramme und nicht um das Lernen im Gespräch, um Digitalisierung und nicht um geistige Reifung. An der Hochschule hat die Bologna-Reform die Verschulung des Studiums vorangetrieben und das Ideal der Verbindung von Forschung und Lehre untergraben.

Donnerstag, 23. März 2017, 19.30 Uhr

„CONTRE LA FUREUR DE GOUVERNER"

250 Jahre Wilhelm von Humboldt

Vortrag: Dr. Rainer Hank

Veranstalter: Kulturhaus Centre Bagatelle und Kunstverein Centre Bagatelle

Ort: Kulturhaus Centre Bagatelle

Was ist die Aufgabe des Staates? Soll er Glück und Wohlstand seiner Bürger fördern? Oder sich darin bescheiden, Sicherheit zu garantieren, damit die Menschen nach ihrer eigenen Façon selig werden können? Ist also der umverteilende Wohlfahrtsstaat oder der Sicherheit bietende Rechtsstaat wichtiger? Es lohnt sich, einen Helden der deutschen Ideengeschichte zu befragen. Wilhelm von Humboldt war ein Universalgenie. Er fragt nicht nach dem Ursprung des Staates, sondern – radikaler – nach seinem Zweck und kommt zu radikalen Antworten, die, lange verschüttet, im Wahljahr 2017 neue Aktualität erhalten könnten. Der Vortrag des Wirtschaftsjournalisten Rainer Hank widmet sich der Geburt des Liberalismus aus dem Geist der preußischen Aufklärung und der Berliner Bohème um 1800.

Donnerstag, 30. März 2017, 19.30 Uhr

WILHELM UND CAROLINE – EINE MODERNE BEZIEHUNG?

Lesung aus ihrem Briefwechsel mit

Einführung

Es lesen: Claudia Johanna Bauer und

Meinhard Schröder

Ort: Humboldt-Bibliothek

Veranstalter: Geschichtswerkstatt Tegel

Verliebt, verlobt, verheiratet. Caroline und Wilhelm von Humboldt galten als Traumpaar ihrer Zeit – mit erstaunlich modernen Ansichten. Ihr gegenseitiges Versprechen: Aus unserer Ehe darf kein Zwang werden, keine Einschränkung der persönlichen Freiheiten! Das brachte vor allem Caroline immer wieder in „Liebeszwickmühlen“ und beeinflusste auch ihre Gesundheit. Gerade weil sie sich nicht scheiden ließen, lebten Caroline und Wilhelm von Humboldt eine hochdramatische Beziehung, gelegentlich am Rande des Abgrunds. Die szenische Lesung aus ihren Briefen gibt Einblick in ein spannendes Lebensexperiment.

Montag, 3. April bis Freitag, 7. April 2015, jeweils 9.00 bis 12.30 Uhr

DIE „WILHELM VON HUMBOLDT-WOCHE“

Schulklassen sind dazu eingeladen, sich auf verschiedenen künstlerischen Wegen mit dem Leben und Werk Wilhelm von Humboldts auseinanderzusetzen: Die vier Workshops, darunter ein Poetry-Slam- und ein Theaterworkshop, sind geeignet für die Klassenstufen 2–10.

Ort: Jugendkunstschule ATRIUM

Freitag, 7. April 2017, 19.30 Uhr

WELTANSICHTEN

Wilhelm von Humboldt und die Sprachen

der Welt

Vortrag: Prof. Jürgen Trabant

Ort: Humboldt-Bibliothek

Veranstalter: Bezirksamt Reinickendorf,

Abteilung Bauen, Bildung und Kultur

Wilhelm von Humboldt war nicht nur der Gründer der Berliner Universität und ein großer preußischer Staatsmann, sein hauptsächliches Interesse galt den Sprachen der Welt. Ihnen widmete er seine ganze wissenschaftliche Energie, als er sich aus der Politik nach Tegel zurückzog. Sprachen waren für ihn die Art und Weise, wie Menschen sich die Welt geistig aneignen. Er nannte sie daher „Weltansichten“. Er beschäftigte sich mit so verschiedenen Sprachen wie dem Baskischen, den amerikanischen Sprachen, Sanskrit, Chinesisch und den austronesischen Sprachen, denen er sein Hauptwerk widmete.

Donnerstag, 20. April 2017, 19 Uhr

DAS REINICKENDORFER HUMBOLDT-JUBILÄUM UNTER DEM HAKENKREUZ

Vortrag: Martin Reimann

Ort: Humboldt-Gymnasium

Veranstalter: Geschichtswerkstatt Tegel, Humboldt-Gymnasium

In den Reinickendorfer Gedenkfeiern zum 100. Todestag Wilhelm von Humboldts im Jahre 1935 begegnen sich zwei Interessen. Das nationalsozialistisch geführte Bezirksamt will den berühmten Toten so gefeiert wissen, dass der nationalsozialistische Staat als legitimer Erbe des Humboldt'schen Vermächtnisses erscheint. Und der als Festredner ausgewählte Wilhelm Blume, Reformpädagoge und Direktor der Humboldtschule, erfindet eine Lösung des heiklen Problems, die es allen rechtmachen soll, seiner Schule, den Humboldt-Erben und den neuen Machthabern: Er macht Humboldt zum Mittler zwischen Schiller, Goethe und – Hitler.

Donnerstag, 27. April 2016, 10 Uhr

WILHELM VON HUMBOLDT UND FRANKREICH

Vortrag: Dr. Denis Thouard

Für Schülerinnen und Schüler und das

interessierte Publikum.

Veranstalter: Gabriele-von-Bülow-Gymnasium

Denis Thouard, Forschungsdirektor am Centre Marc Bloch, spricht über die Beziehung Wilhelm von Humboldts zu Frankreich. Humboldt, der jahrelang in Paris gelebt hat, erhielt hier wichtige Anregungen für seine Sprachforschungen. Thouard zeigt die Einflüsse, die die französische Kultur und die damalige Gelehrsamkeit der französischen Intellektuellen auf Humboldts Leben und Denken hatten.

Donnerstag, 27. April 2017, 19.30 Uhr

WILHELM VON HUMBOLDT ALS PHILOSOPH

Vortrag: Prof. Volker Gerhardt

Ort: Humboldt-Bibliothek

Veranstalter: Bezirksamt Reinickendorf, Abteilung Bauen, Bildung und Kultur

Wilhelm von Humboldt gilt zu Recht als bedeutender Sprachforscher und Bildungsreformer. Auch seine Leistungen als Diplomat und Förderer der Kultur verdienen Beachtung. Doch es wird bis heute übersehen, dass Wilhelm von Humboldt schon als junger Mann zu einer unvergleichlichen philosophischen Vollendung gefunden hat. Seine frühen Schriften zur Staasphilosophie, zur Theorie der Menschheit oder zur Grundlegung der Individualität sind keineswegs bloß die Bedingung für seine spätere Lebensleistung; sie haben vielmehr zu Einsichten geführt, die selbst in der Philosophie in ihrer epochalen Bedeutung bis heute nicht angemessen geschätzt werden.

Mittwoch, 3. Mai, 11.00 Uhr

KICK-OFF „HUMBOLDT-PARCOURS“

Ort: Humboldt-Bibliothek

Veranstalter: Humboldt-Gymnasium

Schülerinnen und Schüler des Humboldt-Gymnasiums stellen ihre Ideen für einen webbasierten interaktiven Parcours „Auf den Spuren der Humboldts in Berlin-Tegel“ vor. Das Projekt entwickeln sie über einen Zeitraum von zwei Jahren. Abschluss wird der 250. Geburtstag Alexander von Humboldts im Jahr 2019 sein.

Donnerstag, 4. Mai 2017, 19.30 Uhr

WILHELM VON HUMBOLDT UND DAS MENSCHENRECHT AUF INDIVIDUALITÄT

Vortrag: Prof. Conrad Wiedemann

Ort: Humboldt-Bibliothek

Veranstalter: Bezirksamt Reinickendorf, Abteilung Bauen, Bildung und Kultur

Zum Ideal des mündigen Menschen, wie es sich Ende des 18. Jahrhunderts herausbildete, gehört nicht nur die „Maxime, jederzeit selbst zu denken“ (Kant), sondern auch die Wunschvorstellung, sich nach seiner individuellen Veranlagung ausbilden zu können. Die Väter dieser Idee („Werde, der du bist“) waren fraglos Rousseau und Goethe, doch bildete sich wenig später in Berlin so etwas wie das experimentelle Zentrum für das Problem. Die herausragenden Akteure dort waren Karl Philipp Moritz, Rahel Levin-Varnhagen – vor allem aber Wilhelm von Humboldt.

Samstag, 6. Mai 2017,

Start zwischen 11–14 Uhr

DEN HUMBOLDTS AUF DER SPUR

Rätselrallye für Kinder von 8–13 Jahren

Mit Kirschendieb- & Perlensucher--Projekten

Start: Dorfkirche Alt-Tegel, Ende:

Humboldt-Bibliothek

Veranstalter: Museum Reinickendorf

Wo und wie lebten die Brüder Alexander und Wilhelm von Humboldt? Wie sind sie so bekannt geworden? Welche Spuren haben sie in Tegel hinterlassen? Hat es in Tegel gespukt? Und woher hat die Dicke Marie ihren Namen? Wenn du zwischen 8 und 13 Jahre alt bist, gerne kniffelige Rätsel löst und Detektiv spielst, dann kannst du dich an diesem Samstag bei einer Schnitzeljagd auf die Spuren der berühmten Brüder Wilhelm und Alexander von Humboldt in Tegel machen.

Donnerstag, 11. Mai 2017, 18.30 Uhr

AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG

Ratio und Emotio: Einblicke in das Leben und Wirken Wilhelm von Humboldts

Öffnungszeiten: Mo–Fr und Sa 9–17 Uhr

Veranstalter: Museum Reinickendorf, Alt-Hermsdorf 35, 13467 Berlin,

bis 3. September 2017

Die Kabinetts-Ausstellung im Museum Reinickendorf zeigt prägende Stationen und Erlebnisse im Leben Wilhelm von Humboldts.

Donnerstag, 18. Mai 2017, 19.30 Uhr

MALERISCHE ARCHITEKTUR

Schinkels klassizistischer Umbau von Schloss Tegel

Vortrag: Dr. Annette Dorgerloh

Ort: Humboldt-Bibliothek

Veranstalter: Geschichtswerkstatt Tegel

Karl Friedrich Schinkel und sein Auftraggeber Wilhelm von Humboldt kannten und schätzten die landschaftliche Gartenkunst, die sich – im Rückblick auf die Antike – seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in vielen europäischen Ländern durchgesetzt hatte. Ausgehend von der Umgestaltung des Tegeler Schlosses und der Errichtung der Familiengrabstätte im Schlosspark geht der Vortrag der Frage nach Vorbildern und Wirkungen dieser Gestaltungsleistungen nach.

Sonntag, 21. Mai 2017, 13.30 Uhr

FOTOMARATHON

Dozent: Dominik Dittberner

Treffpunkt: Tegel-Center, Buddestraße 21

Veranstalter: Volkshochschule

Nimm Humboldt in den Fokus: Egal ob erfahrener Hobbyfotograf, Schüler oder Großvater mit seinem Enkel – jeder kann mitmachen.

Montag,12. Juni 2017, 19.30 Uhr

SCHÖNHEIT, GRAZIE UND GEIST

Die Frauen der Familie von Humboldt

Lesung und Vortrag: Beate Neubauer

Ort: Humboldt-Bibliothek

Veranstalter: Gleichstellungsbeauftragte und Humboldt-Bibliothek

Wer waren die Frauen hinter den Brüdern Alexander und Wilhelm? Während Marie Elisabeth, die Mutter der Brüder, als hugenottischer Flüchtling aus Frankreich einwanderte, gehörte ihre Enkeltochter Gabriele bereits zur Elite der preußisch-kaiserlichen Hofgesellschaft. Eine Assimilationsfamiliengeschichte, die ohne den Anteil der Frauen nicht denkbar gewesen wäre.

Freitag, 16. Juni 2016, 15 bis 18 Uhr

DIE LITERARISCHE KREUZFAHRT

Dozentin: Claudia Johanna Bauer

Treffpunkt: Anlegestelle Tegel Greenwichpromenade

Veranstalter: Volkshochschule

Wilhelm von Humboldt „stimmte seinen Geist“, indem er jeden Morgen ein Sonett verfasste. Unser Mini-Workshop bietet Gelegenheit zur literarischen Inspiration während einer Schiffsrundfahrt auf der Oberhavel.

Samstag, 17. Juni 2017, 11 Uhr

DER HUMBOLDT-VATER UND DIE MAULBEERPLANTAGEN VON TEGEL

Führung von Meinhard Schröder im Schlosspark

Veranstalter: Geschichtswerkstatt Tegel

Die Maulbeer-Plantagen von Tegel sind Teil der Bemühungen preußischer Könige, eine eigene Textil-, insbesondere Seidenindustrie aufzubauen. Gleichzeitig ermöglichten sie die schrittweise Privatisierung des königlichen Gutes Tegel. 1752 gelang es dem Pächter gegen das Versprechen, 100 000 Maulbeerbäume zu pflanzen, das Gut in Erbpacht zu erwerben. Erst Alexander Georg von Humboldt, Vater der Humboldt-Brüder, kümmerte sich entschieden und mit finanziellem Einsatz um die Maulbeerbäume. Auch das gesamte Gut führte er zu wirtschaftlicher Blüte. Anhand einer alten Karte besichtigen wir im Schlosspark die ehemaligen Standorte der Maulbeer-Plantagen.

Samstag, 17. Juni 2017, 14.30 Uhr

DIE WEISSE MAULBEERE

Die weiße Maulbeere, Seidenraupe und die Technik des Seidenbaus

Vortrag: Dr. Ines Rönnefahrt

Ort: Restaurant Wiesenstein - Alte Waldschänke, Karolinenstraße 9, 13507 Berlin

Veranstalter: Geschichtswerkstatt Tegel

Nur unter optimalen Lebensbedingungen produzieren Seidenraupen den begehrten Seidenfaden, der die Grundlage für wundervolle Seidenstoffe bildet. Rohseide gewinnt man, indem man die Kokons abhaspelt. Der Vortrag veranschaulicht die aufwendige Haltung der empfindlichen Seidenraupen, die Zucht des Maulbeer-Seidenspinners, die Gewinnung von Rohseide und die weitere Verarbeitung zu Seidenstoffen. Die Besucher dürfen selbst versuchen, den filigranen Seidenfaden von einem Kokon abzuhaspeln.

Das Programmheft kann man auf der Website des Bezirksamts Reinickendorf herunterladen.

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