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Kultur: Relaunch und Entlassungen bei „Literaturen“

Es hätte alles so schön werden können. Da hatte das Büchermagazin „Literaturen“ Anfang 2009 nach der Demission von Sigrid Löffler einen neuen Redakteur eingestellt und die vierköpfige Redaktion wieder komplettiert; da wurde viele Monate an einem Relaunch gebastelt, der nun im kommenden Oktoberheft präsentiert werden wird.

Es hätte alles so schön werden können. Da hatte das Büchermagazin „Literaturen“ Anfang 2009 nach der Demission von Sigrid Löffler einen neuen Redakteur eingestellt und die vierköpfige Redaktion wieder komplettiert; da wurde viele Monate an einem Relaunch gebastelt, der nun im kommenden Oktoberheft präsentiert werden wird. Und da hört man nun gleichzeitig, dass dieser Relaunch einhergeht mit der Umstellung auf einen Zweimonatsrhythmus (bisher zehn Hefte im Jahr) – und mit nur noch der Hälfte der vierköpfigen Redaktion. Die Redakteure Jörg Magenau und Ronald Düker sollen betriebsbedingte Kündigungen erhalten haben.

Die Gründe sind leicht zu benennen: Seit Jahren kämpft „Literaturen“ mit Auflagerückgängen, bei knapp 10 000 verkauften Exemplaren liegt das Magazin pro Ausgabe. 25 000 hatte es zu seinen besten Zeiten. Und trotz des im Literaturbetrieb und in der Verlagsbranche lange angekündigten Relaunchs scheint bei den Verlagen die Bereitschaft gering gewesen zu sein, in Zukunft mehr Anzeigen in dem anzeigenarmen Heft zu schalten.

Obwohl etwa die Popkulturzeitschrift „Spex“ mit der Umstellung auf zweimonatliches Erscheinen (und neuer Chefredaktion) Erfolg hatte und die Auflage gar verdoppelte, ist die Entwicklung bei „Literaturen“ eher besorgniserregend. Sie wirkt wie ein Abschied auf Raten. Es dürfte ein äußerst schwieriges Unterfangen sein, mit nur zwei Redakteuren ein anspruchsvolles und aktuelles Literaturmagazin zu produzieren. Und dabei, wie auch angekündigt, einen schönen neuen und großen Onlineauftritt hinzubekommen. gbar

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