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Interessenvertretung: "Digitale Gesellschaft" für die digitale Gesellschaft

Der Netzaktivist, Blogger und "re:publica"-Mitorganisator Markus Beckedahl hat die Gründung eines Vereins angekündigt, der den Aufbau einer kampagneorientierten, netzpolitischen Organisation nach dem Vorbild von Greenpeace zur Aufgabe hat.

Offizieller Start des Vereins mit dem Namen "Digitale Gesellschaft" ist Mittwoch dieser Woche bei der Auftaktveranstaltung der diesjährigen "re:publica". „Wir wollen gesellschaftliche Mehrheiten für eine bessere Netzpolitik schaffen“, sagte Beckedahl der Nachrichtenagentur dpa. In den vergangenen zehn Jahren sei das Internet immer als Bedrohung gesehen worden. Jetzt verstehe die schwarz-gelbe Regierungskoalition die Netzpolitik eher als eine Art Wirtschaftsförderung. „Wir wollen den Nutzern eine Stimme geben“, sagte Beckedahl.

Die Initiative dazu ging von etwa 20 Personen aus dem Umfeld des Blogs netzpolitik.org aus, das sich in den vergangenen Jahren zu einem weithin beachteten Portal für alle Themen rund um Internet, Politik und Gesellschaft entwickelt hat. Die Digitale Gesellschaft wolle auch die weniger netzaffine Öffentlichkeit erreichen, sagte Beckedahl. Kampagnen wie die Aktionen gegen die Vorratsdatenspeicherung oder Netzsperren hätten oft keine breite gesellschaftliche Beachtung gefunden, „weil sie häufig von Nerds für Nerds konzipiert waren“. Der netzpolitik.org-Blogger fügte hinzu: „Das wollen wir ändern.“ Der Verein will sich am Anfang zunächst vor allem um die Erschließung von Finanzierungsquellen kümmern und die begrenzten Ressourcen auf den Aufbau der Organisation konzentrieren. „Später überlegen wir, wie man das öffnen kann“, sagte Beckedahl.

Zu der am Mittwoch beginnenden dreitägigen Internet-Konferenz re:publica haben sich 3000 Teilnehmer angemeldet. „Wir sind immer noch überrascht von der großen Begeisterung“, sagte Mitveranstalter Beckedahl. „Wir sind seit einem Monat ausverkauft.“ Das Konferenzprogramm umfasst etwa 130 Vorträge und Workshops mit rund 250 Sprechern auf insgesamt acht Bühnen. (dpa)

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