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Richard-Wagner-Festspiele: Familienalbum

Weiche, Wolfgang? Chronik einer Fehde

  • 1966: Nach dem Tod seines Bruders Wieland ist Wolfgang Wagner alleiniger Leiter der Richard-Wagner-Festspiele.
  • 1973: Gründung der Wagner-Stiftung, in deren Satzung es heißt, dass das Festspielhaus „grundsätzlich“ an ein oder mehrere Mitglieder der Familie Wagner zu vermieten sei.
  • 1987: Wolfgang Wagner erhält einen Vertrag auf Lebenszeit.
  • Juli 1999: Nachdem der 79-Jährige seine prinzipielle Zustimmung zu einer Findungskommission gegeben hat, erhält die Festspielleitung drei Bewerbungen für seine Nachfolge: von Eva Wagner-Pasquier, Wolfgangs Tochter aus erster Ehe, von Wielands Tochter Nike Wagner und von Wolfgangs zweiter Frau Gudrun.
  • 25. Februar 2000: Bewerbungsgespräche. Eva Wagner-Pasquier legt ein Konzept mit Wieland Lafferentz vor, Nike Wagner bewirbt sich mit Elmar Weingarten. Diverse Solo-, Tandem- und Troikabewerbungen. Wolfgang Wagner lehnt vor allem Eva kategorisch ab. Im Herbst erklärt er die Debatte für beendet. Offener Streit mit Bayerns Kunstminister Hans Zehetmair und Kulturstaatsminister Michael Naumann. Wagner bleibt stur.
  • 29. März 2001: Der Stiftungsrat entscheidet sich für Eva Wagner-Pasquier. Von Wolfgang Wagner erwartet der Stiftungsrat, dass er 2002 die Leitung abgibt.
  • Juni 2001: Eva Wagner-Pasquier gibt bekannt, dass sie für das Amt „gegenwärtig“ nicht mehr zur Verfügung stehe, da ihr Vater nicht weichen wolle. Zehetmair droht mit einem Notvorstand.
  • Juli 2001: Nike Wagner erneuert ihre Bewerbung, mit Klaus Zehelein, dem Intendanten der Staatsoper Stuttgart, als Partner. Auch diese wird abgelehnt.
  • 2006/07: Katharina Wagner, die 1978 geborene Tochter von Wolfgang und Gudrun, bekundet ihr Interesse an der Nachfolge. 2007 gibt sie mit den „Meistersingern“ ihr Bayreuther Regiedebüt.
  • 5. November 2007: Katharina Wagner bewirbt sich mit Dirigent Christian Thielemann und Peter Ruzicka, dem früheren Intendanten der Salzburger Festspiele. Ruzicka war bereits 1999 im Gespräch, mit Nike Wagner.
  • 28. November 2007: Wolfgangs Frau Gudrun Wagner, die „heimliche Herrin des Hügels“ stirbt mit 63 Jahren.
  • 18. Dezember 2007: Eva Wagner-Pasquier und Nike Wagner bewerben sich gemeinsam um die Festspielleitung, ihr Konzept liegt dem Stiftungsrat seit 31. März 2008 vor.
  • 8. April 2008: Wolfgang Wagner, 88, deutet in einem Brief an die Geldgeber der Festspiele seine Bereitschaft zum Rückzug an und nennt als mögliche Nachfolgeregelung eine Doppelspitze von Katharina und Eva Wagner-Pasquier.
  • 9. April 2008: Bayerns Wissenschaftsminister Thomas Goppel bittet die Halbschwestern per Brief um ein gemeinsames Konzept, das sie bis zur Stiftungsratssitzung am 29. April vorlegen sollen.

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