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ROCKKings Of Leon: Raubvögel auf neuem Kurs

In einer für Freunde handgreiflicher Gitarrenrock-Variationen ereignisreichen Konzertwoche könnte dies das Ass im Ärmel werden: Während sich bei den Queens Of The Stone Age und den reformierten Dinosaur Jr. (s.

In einer für Freunde handgreiflicher Gitarrenrock-Variationen ereignisreichen Konzertwoche könnte dies das Ass im Ärmel werden: Während sich bei den Queens Of The Stone Age und den reformierten Dinosaur Jr. (s. u.) das Überraschungsmoment in Grenzen halten dürfte, machen es einem die Kings Of Leon nicht so leicht. Mit ihrer dritten Platte „Because of the Times“ lassen die Brüder Caleb, Nathan und Jared Fallowell samt Cousin Matthew ihren bislang recht klar umgrenzten Neo-Southern Rock in alle möglichen Richtungen explodieren. Das Ergebnis klingt ebenso aufregend wie anspruchsvoll.

Dem siebenminütigen, in quälender Spannung am Rand eines instrumentalen Vulkanausbruchs pulsierenden Opener „Knocked up“ folgt mit „Charmer“ eine sonische Wasserstoffbombe, wie man sie seit dem Pixies-Meisterwerk „Debaser“ nicht gehört hat. Caleb Fallowells heisere Raubvogelschreie sind Gänsehaut erregende Höhepunkte eines Albums, das sich zum Glück nie richtig entscheiden kann zwischen konzisen Gitarrenkrachern wie „On Call“ oder „Camaro“ und hypnotisch flirrenden Wüstenblues-Meditationen wie „Arizona“ und „The Runner“. Bislang konnten die Priestersöhne aus Tennessee in Europa als schrullige Südstaaten-Repräsentanten des Gitarrenrock-Revivals größere Erfolge verbuchen als in ihrer Heimat. Mittlerweile sind die Kings Of Leon aber nicht nur optisch von vollbärtig zugewachsenen Schraten zu präsentierfähigen Jungrockern mutiert. Vor allem konnten sie als Live-Support von Hochkarätern wie Pearl Jam, Bob Dylan und U2 ihre Qualitäten so beeindruckend unter Beweis stellen, dass auch zu Hause ihre große Zeit bald anbrechen sollte. Jörg Wunder

Columbiahalle, So 1.7., 20 Uhr, 26 € DM600

Jörg W, er

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