zum Hauptinhalt

Kultur: ROMAN-VERFILMUNG

Ex-Drummer

Koen de Geyter ist völlig verdreht. Nicht nur in seinem kahlen Kopf, sondern auch in seiner Wohnung: Er läuft stets an der Decke entlang, schläft auch dort. Den Sänger der belgischen Punkband The Feminists in dieser Weise darzustellen ist einer der vielen, spannenden Regie-Einfälle von Koen Mortier. In seinem Film „Ex-Drummer“ schildert der Bestsellerautor Dries, wie die Band ihn als Schlagzeuger anheuert und er in ihre dreckige, blutige, aggressive Welt hinabsteigt. Abends kehrt er in sein weißes Appartement mit Meerblick und hübscher Freundin zurück. Aber er selbst ist nicht besser als die Kerle, die ihre Väter ans Bett fesseln, Frauen misshandeln und Babys Drogen geben. Diese Studie eines völlig verrohten White-Trash- Kosmos ist extrem harte Kinokost. „Trainspotting“ wirkt dagegen wie ein netter Familienfilm. Krasses Sozialdrama. Nadine Lange

„Ex-Drummer“, B 2006, 104 Min., R: Koen Mortier, D: Dries Van Hegen, Norman Baert

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false