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Kultur: Rotieren und komponieren

Nachhaltig: Der Mendelssohn-Wettbewerb der Musikhochschulen.

Engelbert Humperdinck war 1879 der erste Preisträger. Später kamen auch noch der Komponist Kurt Weill, der Dirigent Otto Klemperer oder der Pianist Wilhelm Backhaus in den Genuss des Felix-Mendelssohn-Bartholdy-Stipendiums. Als Gegenleistung für eine der Mendelssohn-Erben hatte sich der preußische Staat verpflichtet, jährlich hochbegabte, bedürftige Studierende zu unterstützen. Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte der Preis dann dank der Stiftung Preußischer Kulturbesitz wieder auf. Traditionell findet der Wettbewerb um die Stipendien in Berlin statt. Im vergangenen Jahr wurde dem ältesten deutschen Klassik-Contest der Hochschulwettbewerb der deutschen Musikhochschulen angeschlossen. Dadurch können jetzt Fördergelder in Höhe von über 50 000 Euro vergeben werden. Ziel des neuen Konzepts ist es aber vor allem, die Sieger nachhaltig zu begleiten. Zum Beispiel durch Folgeauftritte nach dem Preisträgerkonzert, durch CD-Produktionen oder Festivaleinladungen.

Damit möglichst viele Studierende der deutschen Musikhochschulen diese Chancen nutzen können, kommen in jedem Jahr unterschiedliche Fachgebiete dran: Ab 15. Januar 2014 messen sich diesmal die Sängerinnen und Sänger respektive die Kontrabassistinnen und Kontrabassisten sowie die Ensembles für Neue Musik. Die große Sopranistin Helen Donath übernimmt den Juryvorsitz für die Vokalkünstler, Peter Riegelbauer, der Orchestervorstand der Berliner Philharmoniker, steht bei den Begutachtern der tiefen Streichinstrumente an der Spitze, in Sachen zeitgenössische Interpretationspraxis ist die Professorin Konstantina Gourzi die Vorsitzende der Expertenrunde.

Als Konstante im rotierenden Wettbewerb schließlich sind alljährlich junge Komponisten aufgerufen, ihre Werke einzusenden. Hier stehen die Preisträger bereits fest, alle übrigen Bewerber sind im Januar bei öffentlichen Wertungsspielen in den UdK-Sälen an der Bundesallee sowie der Fasanenstraße zu erleben. Hochkarätige Ensembles bestreiten dann zusammen mit den Gewinnern die Abschlusskonzerte: Die renommierte „Musikfabrik“ wird am 17. Januar die preisgekrönten Kompositionen von Eunsung Kim aus Weimar, Concha Goldschmidt aus Köln und Josep Planells Schiaffino aus Berlin uraufführen, als Begleiter für die Sieger in den Fächern Gesang und Kontrabass konnte die Junge Deutsche Philharmonie gewonnen werden. Die Elitetruppe der Musikhochschüler wird am 19. Januar von Steven Sloane geleitet, dem neuen Dirigierprofessor der UdK. Frederik Hanssen

Infos: fmb-hochschulwettbewerb.de

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