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Der Schauspieler Rudolf Wessely, eine Aufnahme von 2006.

© dpa/Andreas Gebert

Rudolf Wessely gestorben: Der Schauspieler Rudolf Wessely ist tot

Er spielte Könige, Staatsmänner und andere Tragikomiker: Der Theater- und Filmschauspieler Rudolf Wessely, gebürtiger Wiener, ist am Montag mit 91 Jahren gestorben.

Er hat die Theaterlandschaft geprägt, in Wien, Berlin und München, und er hatte ein großes Film- und Fernsehpublikum: Den Schauspieler Rudolf Wessely kennt man als Narr im "King Lear", als Lessings "Nathan der Wese", als "Weltverbesserer" in Thomas Bernhard Stück, vor allem aus zahlreichen Inszenierungen von Dieter Dorn, mit dem er von 1987 bis 2001 an den Münchner Kammerspielen wirkte, um dann gemeinsam mit Dorn ans Bayerische Staatsschauspiel zu wechseln. Am Montagvormittag ist Paul Wessely im Alter von 91 Jahren gestorben, wie das Münchner Residenztheater nun mitteilte.

Der gebürtige Wiener hatte dort am Max-Reinhardt-Seminar gelernt, war am Burgtheater tätig und im Schauspielhaus Zürich, von 1950 bis 1958 aber auch am Deutschen Theater in Ost-Berlin, nicht nur auf der Bühne, sondern auch als Regisseur. Später leitete er drei Jahre lang das Kammerspiel Düsseldorf.

Sprachgewalt, humane Autorität: Rudolf Wessely trat auch in zahlreichen Filmen auf

Ein starker Charakter, ein kantiges Antlitz: Wessely spielte Könige, Staatsmänner und andere tragikomische Helden, nicht selten verlorene Gestalten, aber immer mit zutiefst humaner Autorität. Man kennt Wessely auch aus anspruchsvollen Fernsehproduktionen, aus der zwölfteiligen Literaturadaption "Klemperer - Ein Leben in Deutschland" von 1999 (Professor Abendroth), aus Heinrich Breloers Doku-Drama über "Die Manns" von 2001, in dem er Katja Manns Vater Alfred Pringsheim verkörperte. In Hans-Christoph Blumenbergs Doku-Drama "Deutschlandspiel" trat er als Erich Honecker auf, und im Kino, wo er seltener mitwirkte, ist er als jüdischer Kaufmann Grünbaum aus Joseph Vilsmaiers "Comedian Harmonists"-Verfilmung von 1997 in Erinnerung.

Als Schauspieler, Dramaturg und Regisseur, so heißt es in einer Mitteilung des Residenztheaters, konnte er auf ein intensives Bühnenleben zurückblicken. Mit seiner gewaltigen sprachlichen Ausdruckskraft und seiner Hingabe zum Gesang werde er unvergessen bleiben. Tsp

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