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Kultur: Rückblick: Nach dem Goldrausch: Intime Expeditionen (Kunst) - Außerdem: "Oiseaux - die Konferenz der Vögel"

Eine Forschungsreise der besonderen Art bietet das Haus am Waldsee. 23 "Intime Expeditionen" von Bettina Allamoda bis Ute Weiss-Leder erkunden das Schöne, das Intime, die Neugierde - so der Untertitel der vom Goldrausch Künstlerinnenprojekt ausgerichteten Ausstellung (bis 7.

Eine Forschungsreise der besonderen Art bietet das Haus am Waldsee. 23 "Intime Expeditionen" von Bettina Allamoda bis Ute Weiss-Leder erkunden das Schöne, das Intime, die Neugierde - so der Untertitel der vom Goldrausch Künstlerinnenprojekt ausgerichteten Ausstellung (bis 7. Oktober, Dienstag bis Sonntag 12-20 Uhr). Ein eindringliches Bild für die fragile Begriffsgattung bietet Maria Eichhorns "Nistkasten". Zehn Meter hoch hängt er im Park am Waldsee an einem Baum und verweigert den Blick ins Innere - das Schöne bleibt den Vögeln vorbehalten. Der "Weedgarden" von Susanne Weirich geht der Unkraut-Metapher im Innenraum nach. Aus dem Dunkel scheinen Wort- und Pflanzen-Projektionen auf nachtleuchtende Pigmente. Die Bilder entziehen sich ins unendliche Schwarz, und im Stil einer Minimal-Oper erzählen Textfragmente von der erstaunlichen Wandlung einer Liebenden. Wer etwas Muße mitbringt, erfährt nach dreißig Minuten die Auflösung des intimen Zwiegesprächs. Ein Video von Monique Thomaes zeigt Eros in Gestalt eines Torero-Torsos. Neben seiner rotzüngelnden Schärpe wird der "Hombre" zur flammenden Polarität der Verführung. Die Schau gräbt das Schöne nicht unkritisch aus, sondern stellt Momente einer Besinnung zur Debatte, die weder dekorativ noch bierernst verlaufen muss. Das zeigen Catrin Ottos hintersinnige Installation und die "Zurschaustellung der Muße" von Christiane Dellbrügge und Ralf de Moll. Ernst hingegen wird es für das Goldrausch-Projekt. Nach zwölf Jahren erfolgreicher Ausstellungs- und Professionalisierungsarbeit, rüttelt eine Etatkürzung von fast 40 Prozent an den Grundfesten. Der Rücktritt der Gründerin und engagierten Projektleiterin Anne Marie Freybourg droht zu einem After the Goldrush zu werden.

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