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Soll den Rundfunkchor neue Impulse geben: Gijs Leenaars

© Hans van der Woerd

Rundfunkchor Berlin: Euphorie und Aufbruch

Kommende Saison übernimmt Gijs Leenaars die Leitung des Berliner Rundfunkchors. Zu funken scheint es schon jetzt zwischen beiden. Jetzt hat der Chor das Programm 2015/16 vorgestellt.

Jede Menge Liebe liegt in der Luft bei der Programmpräsentation des Berliner Rundfunkchors für die Saison 2015/16. Denn hier haben sich zwei gefunden: Die 63 Gesangsprofis auf der einen Seite, die nach 14 höchst erfolgreichen Jahren unter der Leitung von Simon Halsey Lust auf Veränderung haben, und der Holländer Gijs Leenaars auf der anderen Seite, der ihnen als Chefdirigent ab Herbst eben jene Impulse geben will. Leenaars ist eine Generation jünger als Halsey, aber genauso humorvoll – und vielleicht noch mutiger als der Brite. Sopranistin Nora von Billerbeck erzählt auf der Pressekonferenz in der niederländischen Botschaft eine Anekdote aus dem Januar: Für ein Projekt mit den Berliner Philharmonikern und Christian Thielemann hatte Leenaars die Chorpartien des „Deutschen Requiem“ von Brahms einstudiert. Bei den Proben mit dem Orchester, die eigentlich allein dem Hauptdirigenten gehören, stoppte er Thielemann unvermittelt, als er von seinem Platz im Block B durch die ganze Philharmonie rief: „Jetzt spielen die tiefen Streicher aber wirklich für die Sänger zu laut!“
Leenaars, der für den neuen Job seine bisherige Position als Leiter des Niederländischen Rundfunkchors aufgibt und nach Berlin ziehen wird, spricht bereits fließend Deutsch – und wird auch sein Antrittskonzert am 19. September mit einem durch und durch deutschen Programm geben: Barockes von Johann Sebastian Bach und Heinrich Schütz trifft dann auf Arnold Schönbergs Zwölftonmusik. Im April 2016 dirigiert Gijs Leenaars außerdem einen multimedialen Abend im ehemaligen Kosmos-Kino, mit Filmen und zeitgenössischer Musik zu diversen Himmelsphänomenen.

Intensiv bleibt die Zusammenarbeit des Rundfunkchors mit Berliner Orchestern, neun Programme werden zusammen mit den Philharmonikern erarbeitet, sechs mit dem DSO und drei mit dem RSB. In ihrer Aufbruchs-Euphorie wagen die Sängerinnen und Sänger sogar bei ihrem traditionellen Weihnachtskonzert im Dom diesmal ein Experiment: Sie habe die Regisseurin Jasmina Hadziahmetovic engagiert, um zu den Klängen von Rachmaninows „Chrysostomos-Liturgie“ einen szenischen Abend zum Thema „Ausgrenzung und Integration“ zu gestalten (weitere Infos unter www.rundfunkchor-berlin.de).

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