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Restaurateurinnen arbeiten im Kunstmuseum Bern an der Erhaltung von Werken aus dem Gurlitt-Nachlass.

© Christiane Oelrich/dpa

Sammlung Gurlitt: Das Museum Bern lädt in die Gurlitt-Werkstatt

Vor der großen Doppelausstellung erlaubt das Museum Bern einen Einblick in die Restauratoren-Werkstatt für die Gurlitt-Sammlung. Deren Entdeckung war 2012 eine Sensation.

Bei der Restaurierung von Kunstwerken aus der Gurlitt-Sammlung erlaubt das Kunstmuseum Bern jetzt einen Blick hinter die Kulissen. Seit Freitag können Besucher in der Schweizer Hauptstadt Restauratorinnen durch ein Fenster in der eigens neu gebauten Werkstatt über die Schulter schauen. Das Museum bietet auch Führungen direkt in die Werkstatt an.

Die Entdeckung der Gurlitt-Sammlung 2012 war eine Sensation. Cornelius Gurlitt, Sohn eines der Kunsthändler von Adolf Hitler, hatte Jahrzehnte lang eine umfangreiche Sammlung vor allem mit Werken des 19. Jahrhunderts und der Klassischen Moderne verwahrt, darunter Raubkunst und Arbeiten, die die Nazis als „entartet“ gebrandmarkt hatten. Gurlitt starb 2014 und vermachte den Nachlass dem Kunstmuseum Bern.

Die Wiederherstellung der unter anderem durch Staub, Schimmel, Kleberückstände und Knickstellen beschädigten Werke erfordert hohe Sicherheitsmaßnahmen, ein Teil des Ateliers ist mit Plastikfolien abgeklebt. „Das Zelt hat Quarantäne-Charakter“, sagt Nathalie Bäschlin, Leiterin der Abteilung Konservierung und Restaurierung. Dort wird mit feinen Düsen oder Lösungsmitteln Schimmel beseitigt. Das Museum will verhindern, dass Sporen in die Sammlung gelangen.

Ab 3. November gibt es in Bonn und Bern die Gurlitt-Doppelausstellung

Bearbeitet werden in der Werkstatt zunächst 200 Werke, die ab 3. November in Bern ausgestellt werden sollen. Darunter sind Werke von Macke, Dix, Nolde, Kirchner und Liebermann, überwiegend auf Papier. Schwerpunkt ist das Thema „entartete Kunst“. Die Schau ist Teil einer Doppelausstellung mit der Bundeskunsthalle in Bonn. Unter dem Titel „Bestandsaufnahme Gurlitt“ wird die Sammlung auf diese Weise einer breiten Öffentlichkeit präsentiert, insgesamt 255 Werke. Die Ausstellungen laufen bis 11. März 2018, Infos: www.bundeskunsthalle.de. (dpa/Tsp)

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