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Kultur: SchattenräuberSoul-Glück: Kings Go Forth im Berliner Bohannon

Black Wolf und Danny Fernandez wirken wie ein etwas seltsames Paar, als sie um halb eins auf der kleinen Bühne des vollgepackten Bohannon Clubs erscheinen. Links der große Schwarze mit den völlig verfilzten Dreadlocks, rechts der Weiße mit dem schütteren Haar und den getönten Brillengläsern.

Black Wolf und Danny Fernandez wirken wie ein etwas seltsames Paar, als sie um halb eins auf der kleinen Bühne des vollgepackten Bohannon Clubs erscheinen. Links der große Schwarze mit den völlig verfilzten Dreadlocks, rechts der Weiße mit dem schütteren Haar und den getönten Brillengläsern. Doch die Stimmen der beiden Sänger sind erstaunlich ähnlich und harmonieren perfekt – vor allem, wenn sie sich ins Falsett hochschwingen.

Sie singen bei den Kings Go Forth aus Milwaukee, die im letzten Jahr ihr formidables Debütalbum „The Outsiders Are Back“ veröffentlichten. Die acht Musiker entfachen ein hoch energetisches Soul- Spektakel, das sich am klassischen Chicago- und Philly-Sound der Sechziger und Siebziger orientiert. Vor allem Curtis Mayfield beschwören sie in Songs wie „I don’t love you no more“ oder dem fantastischen „One Day“ immer wieder herauf. Die Kings halten die Spannung konstant hoch. Nur gelegentlich erlauben sie sich kurze Solo-Exkursionen, um dann schnell wieder in voller Mannschaftsstärke loszupreschen. In der Mitte von „Don’t take my Shadow“ driftet die Band in ein psychedelisches Interlude, bei dem der Keyboarder spukhafte Fäden aus seinem Instrument zieht. Als er das Leitmotiv zurückbringt, stimmen sofort die Bläser und der Chorgesang ein. Beglückend. Nadine Lange

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