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Provokant. Ein Szenebild aus "Fear". Das Stück feierte am 25. Oktober in der Schaubühne Berlin Premiere.

© Arno Declair/dpa

Schaubühne Berlin: "Fear" provoziert Rechte: Drohungen nach AfD-kritischem Theaterstück

Drohanrufe und Beschmierungen: Rechte kritisieren Falk Richters Theaterstück "Fear" an der Berliner Schaubühne. Der Deutsche Kulturrat gibt Rückendeckung.

Wegen eines „Pegida“- und AfD-kritischen Theaterstücks sehen sich Regisseur Falk Richter sowie die Berliner Schaubühne zunehmenden Drohungen ausgesetzt. Wie am Montag im Tagesspiegel berichtet, hatte Richters nach seiner aktuellen Inszenierung „Fear“ in den vergangenen Tagen Morddrohungen erhalten. Der Vorplatz der Schaubühne wurde beschmiert, außerdem gingen Drohanrufe ein. Zudem sollen von AfD-Anhängern Forderungen nach einer Absetzung des Theaterstücks laut geworden sein. „Fear“ beschäftigt sich mit den Entwicklungen am rechten politischen Rand.
Gegenüber der „Berliner Morgenpost“ äußerte Richter jetzt die Sorge, „dass sich das politische Klima, das mit den sich radikalisierenden neuen Rechten in Deutschland eingezogen ist, weiterhin verschärft“. Der Regisseur appellierte an die Zivilgesellschaft, Engagement gegen rechte Entwicklungen zu zeigen. „Ich glaube, die meisten AfD- und "Pegida"-Mitläufer sind nicht erreichbar für rationale Argumente“, sagte der Regisseur. Umso wichtiger sei, dass jede Straftat, die sie begehen, verfolgt werde, dass man härter gegen volksverhetzende Statements und Gewalt vorgehe.

Rückendeckung erhalten Theater und Regisseur unterdessen vom Deutschen Kulturrat. Der Spitzenverband der Bundeskulturverbände betonte am Mittwoch in Berlin, dass „dem Druck aus der rechten Ecke zur Absetzung des Stückes“ selbstverständlich nicht nachgegeben werde. „Künstler dürfen sich nicht nur, sie müssen sich gerade jetzt in die Debatten einmischen“, hieß es. Tsp

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