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Kultur: "Schauplatz Museum": Arkadiens Gefühle

Schöngeistig ging es am Mittwoch und Donnerstag im Alten Museum zu. Aus dem Zitat des Pantheons im Kuppelsaal des Schinkelbau leitete man das Programm des Abends ab.

Schöngeistig ging es am Mittwoch und Donnerstag im Alten Museum zu. Aus dem Zitat des Pantheons im Kuppelsaal des Schinkelbau leitete man das Programm des Abends ab. Um Rom sollte es gehen, um deutsche Italiensehnsucht, um den Traum von einer besseren Welt - kurz: um Arkadien. Im Zuge der Veranstaltungen zum "Schauplatz Museum" trugen Eva Mattes und Max Volkert Martens Texte von Polybios und Tasso zu Arkadien vor. Anschließend gab es Auszüge aus Briefen deutscher Italienreisender wie Winckelmann, Goethe, Heine oder Schinkel. Begleitet wurde die Lesung von der Lautten Compagney. Laute und Harfe sind zweifellos die Instrumente mit der größten Erbaulichkeitsgarantie. Denn erbaulich, besinnlich sollte es vor allem sein. Ein Abend mit Sonntagnachmittagstimmung. Italien und Arkadien - zusammen mit der Lautenmusik würde dabei schon das Richtige herauskommen.

Nun waren die Texte aber so tiefschürfend nicht. Briefe und Reiseberichte, meist mit leichter Hand geschrieben, sind eher historische Dokumente als literarische Kunstwerke. Dabei waren insbesondere die Briefe von Winckelmann und Schinkel wegen ihrer unfreiwilligen Komik gut gewählt. Aber gegen das Pathos der Inszenierung kamen sie nicht an. Die zielte vor allem darauf, Arkadien mit Rom und schließlich mit der Antikensammlung des Alten Museums zu assoziieren. So war die Ikonographie der feierlichen Veranstaltung eine recht offensichtliche Werbeaktion - aber nicht zuletzt dafür wurde der Veranstaltungszyklus "Schauplatz Museum" ja geschaffen.

nik

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