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Kultur: Schlag auf Schlag

Der Gute, der Böse: James Wongs Kampfepos „The One“

Kiiiiai" – jaulte Bruce Lee in den Siebziger Jahre zu seinem Kung-Fu. Die schrillen Laute waren sein Markenzeichen, Ausdruck seiner Lebensenergie. Um Energie geht es in den moderneren Kampfepen zwar noch immer, nur will das Chi heute nicht mehr so recht klingen. Dumpf klatscht in „The One“ das Stakkato verbissener Schläge, und Jet Li, Wushu-Meister und Kampf-Ikone bei Regisseur Tsui Hark, müht sich redlich, dem Film wenigstens einen Hauch von Magie einzublasen. Vergebens, die Story ist einfach zu hanebüchen. Weit entfernt von „Matrix“, der Regisseur James Wong angeblich zu diesem Film inspirierte.

Eine Art Science-Fiction sollte „The One“ werden, ohne Philosophie, dafür mit Kampf und Technik und Tempo. Da sind sie also – die allzu irdischen Parallelwelten, und Jet Li alias Yulaw durchstiefelt sie in Windeseile. Auf der Jagd nach seinen Doppelgängern zwängt er sich durch Wurmlöcher von einem Universum ins nächste. 123 seiner Inkarnationen hat Yulaw bereits mit wachsender Begeisterung ermordet, der Mann muss sich wirklich mögen. So sehr, dass er die Lebensenergie der anderen in sich aufsaugt, und nach jedem Kampf stärker und schneller wird. Er will Weltherrscher sein, den Göttern gleich. Seine Chancen stehen gut.

Wären da nicht die beiden Supercops, die ihn hartnäckig verfolgen. Eben perlen sie ihm atomisiert durchs winzige Wurmloch hinterher ins heutige Los Angeles. Dort lebt die letzte von Yulaws Inkarnationen, ein Polizist. Fassungslos registriert auch er, wie seine Kräfte täglich wachsen. Bald wird er wissen, warum. Yulaw fegt durch sein Leben wie ein Tornado durch Louisiana. Bis schließlich der Gute und der Böse gegeneinander kämpfen, säuberlich getrennt und dennoch ein und dieselbe Person. Ein klassisches Thema: In „The One“ wird es buchstäblich zerkloppt.

In zehn Berliner Kinozentren

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