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Kultur: Schlingensiefs Pläne für die Biennale Venedig

Christoph Schlingensief wird sich bei seiner Bespielung des deutschen Pavillons auf der Biennale Venedig nicht dezidiert mit dem „alten Nazi-Bau“ beschäftigen, obwohl er sich mit seinen Arbeiten „immer auch politisch äußert“. Er müsse jedoch „ alle enttäuschen, die schon in Bayreuth enttäuscht waren.

Christoph Schlingensief wird sich bei seiner Bespielung des deutschen Pavillons auf der Biennale Venedig nicht dezidiert mit dem „alten Nazi-Bau“ beschäftigen, obwohl er sich mit seinen Arbeiten „immer auch politisch äußert“. Er müsse jedoch „ alle enttäuschen, die schon in Bayreuth enttäuscht waren. Ich werde keine Nazi-Nummer geben! Warum auch?“, sagte der Regisseur im „Focus“-Gespräch. Künstler von Hans Haacke bis Isa Genzken hätten sich mit der Architektur des Pavillons auseinandergesetzt, vor allem Gregor Schneider habe dies „sensationell“ umgesetzt. Zu seiner Krebserkrankung sagte der Künstler: „Ich hatte das große Glück, dass ich nicht den Sekundentod gestorben bin.“ Im Moment sehe es so aus, dass er „wohl länger lebe, als alle und ich zusammen gedacht haben“. Zu den finanziellen Schwierigkeiten seines aktuellen Operndorf-Projekts in Burkina Faso sagte er, von den Gesamtkosten (1,8 Millionen Euro) fehlten noch knapp 800 000 Euro. Das Auswärtige Amt habe ihm unter Guido Westerwelle 100 000 Euro gestrichen, die Frank-Walter Steinmeier ihm zugesagt hätte. Umso mehr dankte der 49-Jährige Unterstützern wie Herbert Grönemeyer, Henning Mankell, Brigitte Oetker sowie dem Goethe-Institut und der Bundeskulturstiftung. Zum Debakel um den verschobenen Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses sagte er: „Ich halte die historische Rekonstruktion für absurd. Und in 60 Jahren bauen sie dann den Palast der Republik wieder auf. Ich wette! Ich brauche aber kein Disney World. Das haben die Berliner schon mit dem Hotel Adlon nicht geschafft. Eine Stadt wie Berlin kann sich etwas Mutigeres leisten.“ Tsp

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