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Entlaust. Mieze Bombalurina. Foto: dapd

© dapd

Kultur: Schnurren und Buckeln

Wieder da: Das Musical „Cats“ in Berlin

Katzen sind Einzelgänger, sie treten nicht im Rudel auf. Im „Cats“-Zelt am Berliner Hauptbahnhof ist das anders, zum zweiten Mal versammeln sich in der Hauptstadt 30 Katzen, um ihren Jellicle-Ball zu feiern. Aber zum ersten Mal im eigens dafür entworfenen Zelt. Zuletzt konnte man vor neun Jahren am Potsdamer Platz Andrew Lloyd Webbers Musical sehen, das mittlerweile schon über 65 Millionen Zuschauer weltweit besucht haben. Seitdem hat sich ein bisschen was verändert: Im Berliner „Cats“-Theaterzelt gibt es eine Rundbühne, wie auch bei der Londoner Originalinszenierung 1981. Das Bühnenbild dafür wurde komplett neu angefertigt. Immer noch treffen sich die Samtpföter auf einem Schrottplatz , der mit Liebe zum Detail gestaltet wurde und die Müllobjekte so groß abbildet, dass das Publikum die Perspektive der Miezen einnimmt. Hier ein Rohr durch das gekrochen wird, dort ein verrosteter Backofen in dem sich die Katzen verstecken. Die Zuschauer sitzen mitten drin, man meint den Gestank des Abfalls zu riechen.

Die Tanzleistung ist beeindruckend, die Choreografie tierisch authentisch. Es wird gekratzt, es werden Buckel gemacht und Felle entlaust. Mehrmals gibt es Szenenapplaus: Für den Soloauftritt von Anique Bosch als weiße Katze Victoria, ebenso wie für Mark John Richardson als Katzenmagier Mr. Mistoffelees. Im silbrig glänzenden Kostüm vollführt er unzählige Pirouetten und Spagatsprünge, die dann doch eher katzenuntypisch sind.

Der musikalische Höhepunkt steht mit „Memories“ bei „Cats“ von vorne herein fest. Die alte Katze Grizabella, ehemaliger Glamour-Star, schwelgt in Erinnerungen an ihre Glanzzeiten. Femke Soetenga rührt mit ihrem Leid. Damit verdient sie sich ein zweites Katzenleben, bei dem die Showeffekte dann allerdings doch ein wenig lächerlich wirkten. Alena Dörfler

Bis 24. April, täglich außer montags

Alena Dörfler

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