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Kultur: Schwarz / Weiß

Zu den Highlights in der Science-Fiction-Komödie "Das fünfte Element" gehörte der Auftritt eines schwarzen, überaus durchgeknallten Radiomoderators, der in ständig wechselnden Kostümen durch die Kulissen eilte und schnatterte wie ein Maschinengewehr.Chris Tucker wurde fortan als neuer Eddy Murphy gehandelt.

Zu den Highlights in der Science-Fiction-Komödie "Das fünfte Element" gehörte der Auftritt eines schwarzen, überaus durchgeknallten Radiomoderators, der in ständig wechselnden Kostümen durch die Kulissen eilte und schnatterte wie ein Maschinengewehr.Chris Tucker wurde fortan als neuer Eddy Murphy gehandelt.Genau der Murphy-Schlüsselreiz ist die Grundlage von "Money Talks - Geld stinkt nicht".Die Geschichte ist angelehnt an die legendären "Glücksritter", in der Murphy und Dan Ackroyd den Gegensatz zwischen weißer Oberschicht und schwarzem Ghetto verkörperten.

Chris Tucker spielt Franklin Hatchet, einen Kleinkriminellen ohne Fortüne, aber mit einem Maul, so groß, daß er "vor sich selbst Schiß hat".Hatchet trifft auf den Fernsehreporter James Russell, dessen Geschäfte auch nicht besonders laufen.Russell (gespielt von Charlie Sheen, momentan tatsächlich in Schwierigkeiten) braucht dringend eine Story, um seinen Job nicht zu verlieren.Deshalb hetzt er dem Schwarzmarkthändler die Polizei auf den Hals.Doch der Gefangene erlangt bald Prominenz, als er mit einem anderen Häftling von dessen Bande in einer paramiltitärischen Aktion befreit wird.Man hält die Quasselstrippe Hatchet für den Kopf der Bande und damit für einen der gefährlichsten Verbrecher des Landes.

Das Gesetz des Komödie will es, daß Hatchet bei dem Mann unterschlüpft, der ihm das alles eingebrockt hat.Russell glaubt, seine Sensation zu haben und versteckt Hatchet.Da er gerade im Begriff ist, in eine piekfeine Familie einzuheiraten, ergeben sich hübsche Szenen, die wie die "Glücksritter" vom Kontrast weißer Schnösel / schwarzer Bruder leben.Regisseur Brett Ratner, der bislang HipHop-Videos und Coca-Cola-Clips inszenierte, will eine Gleichung, die ohne Rest vor dem Traualtar aufgeht.

Auf dem Weg dorthin sehen wir eine umwerfende rhesusaffengesichtige Michael-Jackson-Parodie, eine Barry-White-Persiflage von Chris Tucker, dessen sympathische Nervensägearbeiten gelegentlich eine Spur zu dick aufgetragen sind.Dazu hören wir eine geschmackvolle Zusammenstellung von Sly Stone, Rick James, Stevie Wonder und Curtis Mayfield.Und auch das Waffengeschäft wird nicht außer acht gelassen: Die schwarze Ghettobruderschaft hantiert mit großkalibrigen Wummen und schießt beim Showdown im Olympiastadion von Los Angeles sogar mit Granatwerfern.Die Knall-Chargen wollen schließlich auch zu ihrem Recht kommen.

In 11 Berliner Kinos

RALPH GEISENHANSLÜKE

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