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Kultur: Schwierige Suche nach neuem Berliner Kulturstaatssekretär

In der unendlichen Geschichte der Opernreform hat sich Berlins Kultursenator Thomas Flierl (PDS) zuletzt etwas Luft und Respekt verschafft. Als eher positives Zeichen wird in der Öffentlichkeit auch die Trennung von Kulturstaatssekretärin Krista Tebbe gewertet.

In der unendlichen Geschichte der Opernreform hat sich Berlins Kultursenator Thomas Flierl (PDS) zuletzt etwas Luft und Respekt verschafft. Als eher positives Zeichen wird in der Öffentlichkeit auch die Trennung von Kulturstaatssekretärin Krista Tebbe gewertet. Die parteilose Kunstpädagogin, die zuvor das Kunstamt Kreuzberg über lange Jahre geleitet hatte, verlässt die Kulturverwaltung zum 31. März. An diesem Tag endet für die 54Jährige auch das Beamtenverhältnis auf Probe. Krista Tebbe, so heißt es in der Kulturverwaltung, habe Flierls Entscheidung akzeptiert, ohne auf ihre Verbeamtung und die daraus entstehenden Versorgungsleistungen zu drängen – ein vorbildliches Verhalten in Zeiten knapper Kassen.

Inhaltliche und persönliche Differenzen zwischen Tebbe und Flierl wurden als Grund für die Trennung genannt. Verwaltungsintern hat sich Krista Tebbe durchaus keinen schlechten Ruf erworben. Sie habe, heißt es, diffizile Arbeitsfelder entschlossen angepackt. Ihre Defizite lagen eher in der Wirkung nach außen. Höchst unglücklich war sie im Januar 2002 an ihre neue Aufgabe herangegangen, als sie bei ihrer ersten Pressekonferenz vorschlug, die kulturellen Einrichtungen Berlins könnten bei ihrer Warmwasserrechnung sparen. Diese Geschichte mit der „kalten Dusche für Künstler“ ist Tebbe nie wirklich wieder los geworden.

Ihr haftete von Anfang an das Image der Bezirkspolitikerin aus dem alten West-Berlin an – zu wenig für die harten und anspruchsvollen Auseinandersetzungen um die Kultur in der Hauptstadt. Für Senator Flierl, der anfangs selbst mit Imageproblemen zu kämpfen hatte – auch er kommt aus der Bezirkspolitik und war nicht unbedingt „erste Wahl“ –, wünscht sich nicht nur die Szene einen gewandten, weltoffenen und erfahrenen Kulturstaatsekretär. Über Tebbes Nachfolge ist derzeit noch nichts bekannt. Die kulturpolitische Decke sämtlicher Parteien in Berlin ist allerdings dünn – und der Sparjob wenig verlockend. Doch Thomas Flierl, der allmählich in sein Amt hineinzuwachsen scheint, dürfte klar sein, dass nach der Entlassung von Krista Tebbe die Ansprüche an seinen künftigen Staatssekretär eher gewachsen sind. Da Flierl das Riesenressort Wissenschaft, Forschung und Kultur zu verantworten hat, kommt den Staatssekretären eine besonders große Bedeutung zu. Tsp

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