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Arthur C. Clarke

© AFP

Sci-Fi-Legende: Weltraum-Autor Arthur C. Clarke ist tot

Der britische Schriftsteller Arthur C. Clarke, Autor des Science-Fiction-Klassikers "2001: Odyssee im Weltraum", ist tot. Clarke starb im Alter von 90 Jahren in seiner Wahlheimat Sri Lanka.

Der britische Science-Fiction-Autor Arthur C. Clarke ist im Alter von 90 Jahren gestorben. Clarke starb am Mittwoch in einem Krankenhaus in Sri Lanka, wie sein Mitarbeiter Rohan de Silva in Colombo mitteilte. Clarke wurde weltbekannt durch den Filmklassiker "2001: Odyssee im Weltraum" von Stanley Kubrick, für den eine seiner Kurzgeschichten die Vorlage bildete. Der ehemalige Physiker und passionierte Taucher lebte mehr als 50 Jahre lang in Sri Lanka. Er verfasste mehr als 80 Werke.

"Sir Arthur ging vor kurzer Zeit im Apollo-Krankenhaus von uns", sagte de Silva. Clarke sei seit seinem 90. Geburtstag im Dezember mehrmals im Krankenhaus gewesen. Er habe unter Atemproblemen gelitten. Clarkes Haushälter W. K. M. Dharmawardena sagte, der Gesundheitszustand des Schriftstellers habe sich in den vergangenen Wochen zusehends verschlechtert. Clarke habe die letzten vier Tage seines Lebens im Krankenhaus verbracht. Die Beerdigung werde geplant, wenn die engen Angehörigen des Verstorbenen aus Australien angereist seien.

Technischer Visionär

Arthur Charles Clarke wurde am 16. Dezember 1917 als Sohn von Bauern in Westengland geboren. Schon als Zwölfjähriger begeisterte er sich für Science Fiction. Als junger Mann trat er der "British Interplanetary Society" bei, einer Gruppe von Träumern, die sich überlegten, wie der erste Mann auf den Mond geschickt werden könnte.

Clarke war ein technischer Visionär. Er sah bereits 1945 die Technik der Kommunikationssatelliten voraus. Seine Schriftstellerkarriere begann er mit populärwissenschaftlichen Texten über die Raumfahrt. Bekannt wurde er mit seinem 1953 erschienenen ersten Science-Fiction-Roman "Aufbruch zu den Sternen". In den Folgejahren verkaufte er Millionen Bücher, seine Werke wurden in 30 Sprachen übersetzt. Sein bekanntestes Werk wurde der Film "2001: Odyssee im Weltraum", von 1968, für den er zusammen mit Regisseur Stanley Kubrick das Drehbuch verfasste. Der Film beruht auf Clarkes Kurzgeschichte "The Sentinel".

Das Schreiben nie aufgegeben

Für seine schriftstellerische Leistung ehrte die britische Königin Elizabeth II. ihren Landsmann Clarke 1998 mit dem Ritterschlag. Kronprinz Charles reiste eigens nach Colombo, um dem Autor die Ehre zuteil werden zu lassen. Neben dem Weltraum interessierte sich Clarke für die Unterwasserwelt. Seine Tauch-Erkundungen führten ihn nach Sri Lanka, wo er sich 1956 niederließ. Den Bürgerkrieg auf der Insel verfolgte der Autor bis zu seinem Tod mit großer Betroffenheit.

An seinem 90. Geburtstag im Dezember, den Clarke auf Einladung der srilankischen Regierung im hoch gesicherten Gebäude der Zentralbank in Colombo feierte, wünschte er sich, das Ende des Konflikts zwischen den Tamilenrebellen und der Regierung noch erleben zu dürfen. "Ich wünsche mir sehnlichst, so bald wie möglich dauerhaften Frieden in Sri Lanka zu erleben", sagte er. Außerdem wünschte sich der Science-Fiction-Guru den Beweis für außerirdisches Leben - und die Nutzung umweltschonender Brennstoffe.

Der Schriftsteller saß die vergangenen 30 Jahre im Rollstuhl, er litt unter den Spätfolgen einer Polioerkrankung in seiner Kindheit. Doch auch nach "90 Umrundungen der Sonne" fühlte er sich "keinen Tag älter als 89", wie er an seinem 90. Geburtstag sagte. Das Schreiben gab Clarke nie auf. Zum Zeitpunkt seines Todes arbeitete er an einem neuen Roman mit dem Titel "Das letzte Theorem". (iba/AFP)

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