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Kultur: Silbermond

Diese Woche auf Platz 5 mit: „Das Beste“

Über die Liebe ist eigentlich schon alles gesagt. Liebesgedichte existieren, seit der Mensch das Sprechen gelernt hat, Dichter haben die Liebe in all ihren Aggregatszuständen besungen, von der ersten Euphorie („O Mädchen, Mädchen / Wie lieb ich dich! / Wie blickt dein Auge / Wie liebst du mich!“, Goethe) über die Freuden des Zusammenseins („Under der linden an der heide, / dâ unser zweier bette was, / dâ muget ir vinden / schône beide gebrochen bluomen unde gras“, Walter von der Vogelweide) bis zu den Schmerzen der Trennung („Mit deinen schönen Augen / Hast du mich gequält so sehr“, Heine). Und trotzdem, das ist ja das Tolle, ist die Liebe immer wieder anders und neu. Liebessongs werden gesungen werden, so lange es Menschen gibt – oder zumindest die Charts.

„Du bist das Beste, was mir je passiert ist / Es tut so gut, wie du mich liebst“: Wer so jubelt, dem kann noch nicht viel Gutes widerfahren sein. „Das Beste“, der neue Hit der aus Bautzen stammenden, seit zwei Jahren in Berlin ansässigen Deutschpopband Silbermond, ist eine Hymne auf die Hingabe. Sängerin Stefanie Kloß schwärmt von einem Geliebten, der für sie „Ruhe“ und „Zuflucht“ ist, „ein Schatz, mit keinem Geld der Welt zu bezahlen“. „Betank mich mit Kraft“, bittet sie, „erzähl mir tausend Lügen / Ich würd sie dir alle glauben“. Die Begeisterung ist groß, die Verse sind machmal krumm: „Auch wenn deine Nähe Gift wär / Ich würd bei dir sein solange bis ich sterbe.“ Es geht um ein unfassbares Glück, um eine Leidenschaft, die zur totalen Selbstaufgabe führt. „Doch ein Zweifel bleibt“, singt Kloß, „dass ich jemand wie dich verdient hab.“ Den Angesungenen stellt die Sängerin auf einen Denkmalsockel, um sich mit in den Nacken gelegtem Kopf an seiner Perfektion zu berauschen. „Das Beste“ ist eine Anbetung.

„Der absolute Hammer!“, „das ist soooo cool“, schwärmen die Fans im Internet. Die Ballade endet bekenntnishaft: „Ich sag’s dir viel zu selten / Es ist schön, dass es dich gibt.“ Warme Worte, über die sich der Liebste, aber auch Mutti freuen würde.

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