Kultur: Sixpack

Die Finalisten für den Deutschen Buchpreis 2007 stehen fest. Aus 117 Büchern hatte die siebenköpfige Jury zunächst 20 Titel als Leseempfehlung ausgewählt, die nun, um gut zwei Drittel verschlankt, ins Rennen um den mit 25 000 Euro dotierten Hauptpreis gehen. In alphabetischer Reihenfolge haben es sechs Bücher von der sogenannten Longlist auf die Shortlist geschafft – ein Modus, der nach dem Vorbild internationaler Preise wie des britischen Man Booker Prize geschaffen wurde. Die Berliner Schrifstellerin Julia Franck erzählt in ihrem zwischen den beiden Weltkriegen angesiedelten Roman „Die Mittagsfrau“ (S. Fischer), wie ein Leben unter die Räder der Geschichte gerät. Der Wiener Thomas Glavinic wirft in „Das bin doch ich“ (Hanser) einen satirischen Blick auf den Literaturbetrieb. Michael Köhlmeier entfaltet in „Abendland“ (Hanser) einen opulenten Generationenroman vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis zum Ende des 20. Jahrhunderts, in dem ein alter Mathematiker einem jüngeren Schriftsteller seine Lebensbeichte diktiert. Katja Lange-Müller erinnert in „Böse Schafe“ (Kiepenheuer & Witsch) an die achtziger Jahre in West- Berlin. Martin Mosebach träumt in „Der Mond und das Mädchen“ (Hanser) einen Sommernachtstraum zwischen den Hochhäusern von Frankfurt am Main. Und Thomas von Steinaecker, mit 30 Jahren der Jüngste im Bunde, unternimmt in seinem Debüt „Wallner beginnt zu fliegen“ einen epischen Versuch über vier Generationen hinweg.

Auffällig an der Auswahl ist vor allem das Übergewicht des Münchner Hanser Verlages mit insgesamt drei Titeln – wobei Martin Mosebach, der im Herbst mit dem Georg-Büchner-Preis die angesehenste deutsche Literaturauszeichnung erhält, aus rein wettbewerbsarithmetischen Gründen wohl kaum in Betracht kommt. Am 8. Oktober, zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse, findet im Kaisersaal des Römers die Verleihung statt – zum dritten Mal in der Geschichte des jungen Preises. Im letzten Jahr hatte ihn Katharina Hacker mit „Die Habenichtse“ (Suhrkamp) gewonnen. Tsp